Sonntag, 13. Januar 2019

14. - 20. Januar 2019: Der Himmel über Bad Lippspringe

Schon die dritte Woche des neuen Jahres, doch außer am 2. und 3. Januar gab es bisher wenig klare Momente in den Nächten. Ob der Wettergott ein Einsehen hat und insbesondere es in der Nacht vom 20. zum 21. Januar klar werden lässt? Denn dann könnten wir sogar wieder eine totale Mondfinsternis sehen!

In dieser Woche nimmt der Mond immer weiter zu und beherrscht dadurch im Laufe der Woche die komplette Nacht. Von den hellen Planeten ist weiterhin Mars bis in die späten Abendstunden im Südwesten zu sehen, Venus und Jupiter können zu ähnlichen Zeiten wie in der vergangenen Woche am Morgenhimmel gefunden werden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 14. Januar, erreicht der Mond um 7:46 Uhr exakt die Position des Ersten Viertels, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont (Untergang schon 0:28 Uhr). Danach geht die Sonne um 8:28 Uhr auf und um 16:37 Uhr unter. Damit geht sie morgens nur zwei Minuten früher als letzten Montag auf, aber abends schon fünf Minuten später, so dass die Tage doch so langsam wieder länger werden. Der Mond ist am Abend zu 56 Prozent beleuchtet, um 18:50 Uhr erreicht er seine höchste Position im Süden. Heute zeigt er maximale Libration in Breite, wir können auf seinen Nordpol schauen. Am Abend halte ich um 20 Uhr in der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag über die Astrohighlights des Jahres 2018.

Am Dienstag, den 15. Januar, geht die Venus (-4.4mag) nur 4' Bogenminuten nördlich am Stern chi Ophiuchi (4.9mag) vorüber. Am Abend wird um 17:52 Uhr der 4.3mag helle Stern mü Ceti vom Mond am dunklen Rand bedeckt, ab 18:35 Uhr ist der Stern wieder am hellen Mondrand zu sehen. Und Kleinplanet Herculina (9.2mag) geht in nur 20' Bogenminuten Abstand westlich an 22 Leonis (5.3mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 16. Januar, gibt es um 6:39 Uhr genau zwischen Venus und Jupiter am Morgenhimmel einen hellen Iridiumflare von -5mag zu sehen, wenn denn das Wetter mitspielt. Der Mond (Untergang 2:50 Uhr) zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weit ab vom Mondrand.

Am Donnerstag, den 17. Januar, gibt es um 6:42 Uhr, diesmal dicht bei der Venus erneut einen Iridiumflare von -5mag zu sehen. Der Mond steht am Abend dicht bei Aldebaran im Stier. Um 19 Uhr beträgt der Abstand nur 1° Grad, das sind zwei Vollmonddurchmesser.

Am Freitag, den 18. Januar, erreicht der veränderliche Stern Algol um 1:55 Uhr wieder ein Helligkeitsminimum. Der Mond ist in der Frühe zu 87 Prozent beleuchtet und geht erst um 5:20 Uhr unter.

Am Samstag, den 19. Januar, wird um 3:33 Uhr der 4.4mag helle Stern Chi Orion vom Mond bedeckt (bis 4:28 Uhr). Der Mond ist dann schon zu 93 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter stehen heute früh alle vier Monde auf der gleichen Seite.

Am Sonntag, den 20. Januar, wird morgens um 5:57 Uhr der Stern Zeta Gemini vom Mond bedeckt, um 6:36 Uhr taucht der Stern wieder auf. Da wir fast Vollmond haben, strahlt der Mond sehr hell und Beobachtung der Bedeckung wird sicherlich nicht einfach. Um 22:44 Uhr zeigt Algol wieder ein Helligkeitsminimum. Am Abend haben wir dann eine echte Vollmondnacht. Die exakte Vollmondposition wird jedoch erst am Montagmorgen um 6:16 Uhr erreicht. Da sich dann Sonne, Erde und Mond exakt auf einer Linie und befinden, kommt es sogar zu einer totalen Mondfinsternis. Der Mond beginnt ab 4:33 Uhr MEZ in den Kernschatten einzutreten, Beginn der totalen Phase ist dann um 5:41 Uhr. Das Maximum findet um den Vollmondzeitpunkt statt. Die totale Phase endet um 6:43 Uhr. Um 8:32 Uhr, also in etwa zeitgleich zum Sonnenaufgang, geht dann der Mond im Westen unter.

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