Sonntag, 31. Dezember 2017

1. - 7. Januar 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

Ein neues Jahr beginnt. Die Erde hat es ein weiteres Mal um die Sonne herum geschafft, so wie schon ungefähr 4,6 Milliarden mal. Ich wünsche allen meinen Blogleserinnen und -lesern, das 2018 für sie ein gutes Jahr wird. Ich möchte sie gerne dabei wieder mit meinen kleinen "himmlischen Nachrichten und Ausblicken" durch das Jahr begleiten. Wenn das Wetter mitspielt, kann in den langen Nächten in dieser Woche viel beobachtet werden.

In dieser Woche haben wir Vollmond, erst gegen Ende der Woche zieht er sich vom Abendhimmel zurück und ermöglicht dann auch wieder die Beobachtung lichtschwächerer Objekte. Von den großen Planeten ist keiner am Abendhimmel mit dem bloßen Auge zu sehen. Inzwischen steht auch Neptun abends zu tief im Westen, so dass nur noch Uranus mit einem Fernglas bis ca. 1:00 Uhr am Abendhimmel gefunden werden kann. Mars und Jupitergehen bald nach 4:00 Uhr über der Egge auf und sind Objekte des Morgenhimmels vor Sonnenaufgang, beide kommen sich in dieser Woche sehr nahe. Dort kann auch die ISS bei Überflügen beobachtet werden. Bei guter Sicht zum Osthorizont kann vielleicht auch der Planet Merkur tief im Südosten gefunden werden, er geht (mathematisch gesehen) kurz vor 7:00 Uhr auf und erreicht etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang eine Höhe von ca. 5° Grad über dem Horizont.

Am Montag, den 1. Januar, Neujahr,  fliegt die ISS zwischen 6:22 Uhr und 6:27 Uhr über unseren Morgenhimmel in maximal 40° Grad Höhe hinweg. Die Sonne geht um 8:32 Uhr im Südosten auf, um 12:28 Uhr erreicht sie mit 15,2° Grad ihre größte Höhe im Süden und um 16:25 Uhr geht sie im Südwesten unter. Erst am Ende dieser Woche dauert der helle Tag länger als acht Stunden.

Am Dienstag, den 2. Januar, erreicht der Mond exakt um 3:24 Uhr seine Vollmondposition. Dies ist übrigens der größte Vollmond des Jahres und sogar der größte Vollmond bis November 2034. Die ISS fliegt zwischen 7:05 Uhr und 7:11 Uhr mit maximal 77° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Kleinplanet Nr. 8, Flora, erreicht am Abend seine Oppositionsstellung in den Zwillingen, Flora hat dann eine Helligkeit von 8,2mag. Um 17:29 Uhr gibt es im Südwesten (Azimut 208° Grad) in  18° Grad Höhe einen hellen Iridiumflare von -5,5mag.

Am Mittwoch, den 3. Januar, gibt es zunächst um 7:37 Uhr in 64° Grad Höhe (Azimut 336° Grad) zwischen dem Sternbild Größe Bärin (Großer Wagen) und dem Polarstern einen mit -8 mag sehr hellen Iridiumflare. Dann fliegt die ISS zwischen 7:47 Uhr und 7:57 Uhr praktisch genau über unsere Stadt hinweg. Heute früh erreicht die Erde übrigens den sonnennächsten Punkt auf ihrer elliptischen Umlaufbahn um die Sonne. Auch erreicht der Meteorstrom der Quadrantiden heute sein Maximum, es können in den frühen Morgenstunden vielleicht viele Sternschnuppen gesehen werden. Der noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond geht um 18:30 Uhr auf. Um 18:40 Uhr gibt es im Süden (Azimut 166° Grad, Höhe 33° Grad) einen hellen Iridiumflare von -4mag.

Am Donnerstag, den 4. Januar, auch heute fliegt die ISS praktisch genau über unsere Stadt hinweg, um 6:58 Uhr fliegt sie genau durch den Zenit, im Westen taucht sie eineinhalb Minuten vorher aus dem Erdschatten auf und verschwindet um 7:03 Uhr im Osten. Um 19:48 Uhr geht der Mond im Osten auf, er nähert sich Regulus, dem hellsten Stern im Löwen. Um 21:48 Uhr endet eine Sternbedeckung durch den Mond, Psi Leonis (5,3mag) taucht am dunklen Mondrand wieder auf.

Am Freitag, den 5. Januar, kann man ganz in der Frühe mehrfache Schatten- und Mondereignisse auf Jupiter beobachten, Europa und Ganymed ziehen vor der Planetenscheibe her (ihre Schatten eilen dabei voraus), Io wird vom Planeten selbst bedeckt, so dass um 7:00 Uhr z.B. nur der Mond Kallisto neben Jupiter zu sehen sein wird. Dann fliegt die ISS zwischen 7:39 Uhr und 7:47 Uhr mit 79° Grad Höhe erneut hoch über unsere Stadt hinweg. Um 9:52 Uhr bedeckt der Mond den hellen Stern Regulus, am Taghimmel dürfte diese Bedeckung tief im Westen kurz vor Monduntergang aber nicht zu beobachten sein. Am Abend geht der Mond um 21:07 Uhr auf. Für Mitglieder der Volkssternwarte Paderborn Schloß Neuhaus gibt es um 18 Uhr eine Geräteeinweisung in der Kuppel der Sternwarte.

Am Samstag, den 6. Januar, heute fliegt die ISS noch einmal praktisch genau über unsere Stadt hinweg, um 6:49 Uhr fliegt sie genau durch den Zenit, im Westen taucht sie eineinhalb Minuten vorher aus dem Erdschatten auf und verschwindet um 6:54 Uhr im Osten. Der noch zu 71 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:23 Uhr auf.

Am Sonntag, den 7. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:30 Uhr und 7:37 Uhr in maximal 54° Grad Höhe noch einmal hoch am Morgenhimmel vorüber. Am frühen Morgen stehen Mars und Jupiter in nur 0,2° Grad Abstand nebeneinander, das ist weniger als ein halber Monddurchmesser. Am Abend geht der Mond erst um 23:36 Uhr auf, vorher können also auch gut lichtschwache Objekte am Himmel, "deep-sky", beobachtet werden.




Donnerstag, 28. Dezember 2017

Jahrbücher 2018 - jetzt noch schnell besorgen.

Das neue Jahr fängt bald an. Wer jetzt noch nicht sein Jahrbuch für die astronomischen Highlights des neuen Jahres gekauft hat, sollte sich sputen. Wer sich nicht nur aus meinem Blog informieren lassen will, sondern allgemein etwas mehr und professioneller aufgemachtes Wissenwertes über den sich ständig verändernden Nachthimmel erfahren will, braucht einfach einen speziellen "astronomischen Kalender". Hier meine Tipps:

Das Kosmos Himmelsjahr 2018 ist "der Klassiker". Hier erfährt man alles über "Sonne, Mond und Sterne im Jahreslauf", wie es im Untertitel heißt. Dieses Buch ist in 12 monatliche Kapitel eingeteilt. Für jeden Monat erfährt man die nötigen Informationen zum Sonnenlauf und Mondlauf, wann welche Planeten zu sehen sind, ob es hierbei vielleicht interessante Begegnungen (Konjunktionen) gibt sowie Informationen zum jeweiligen Sternenhimmel. Unterschiedliche "Monatsthemen" tragen zur eigenen astronomischen Weiterbildung bei. Hier lauten die Themen z.B.: "Der allernächste Stern und sein Planet", "Das 2James-Webb-Weltraumteleskop" oder "Mars in extremer Erdnähe". Viele kleine Aufsuchekarten und Abbildungen erleichtern, wenn man sich einmal eingelesen hat, die Orientierung und das Finden der gesuchten Objekte am Himmel. Dies Buch kostet 16,99 Euro.

Der Himmels-Almanach 2018 nennt sich zwar auch "astronomisches Jahrbuch", ist jedoch ein Abkömmling der Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" und erscheint daher im Zeitschriftenformat. Hier gibt es für jede Woche eine Doppelseite, auf der einen Seite wird in verschiedenen Tabellen auf die Ereignisse Nacht für Nacht hingewiesen, auf der zugehörigen zweiten Seite wird jeweils ein Wochenthema beschrieben. Diese beziehen sich oft auch die Beobachtungsmöglichkeiten und enthalten viele sinnvolle Tipps für die Beobachtungspraxis. Die ersten Themen lauten "Merkur: Morgenvorstellung zu Jahresbeginn", "Helle Flora - große Herausforderung, Sternbedeckung durch einen Asteroid" oder " "Ceres steuert auf seine Opposition zu". Dies ist das günstigste Jahrbuch, es kostet 12,90 Euro, ist aber wohl nur direkt beim Verlag zu beziehen, so dass noch Versandkosten hinzu kommen.

Mein persönlich am meisten genutztes Jahrbuch ist auch im Kosmos-Verlag erschienen und heißt
"Der Sternenhimmel 2018". Es wird vom Schweizer Hans Roth herausgegeben und enthält neben kürzeren Monatsübersichten einen umfangreichen täglichen Teil mit den jeweiligen astronomischen Highlights für jeden einzelnen Tag. Viele Anregungen für meinen Blog hole ich mir aus diesem Buch. Umfangreiche Tabelle und detaillierte Karten, zum Beispiel für die Bahnen der Kleinplaneten, runden dieses Buch hervorragend ab. Allerdings ist dieses Buch mit 34,90 Euro auch das teuerste der drei vorgestellten Jahrbücher.

Und wenn Sie jetzt tatsächlich eines der Bücher (oder auch andere) kaufen wollen - bitte tun sie mir den Gefallen und besorgen sie sich das Buch bei einer Buchhändlerin oder einem Buchhändler vor Ort. Helfen Sie mit, Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten!

28. Dezember: verschleierter Mond

Heute war mir das Glück nicht mehr so hold. Der Mond konnte sich kaum gegen die Wolken durchsetzen. Sterne waren gar nicht zu sehen, von der Sternbedeckung um 20:33 Uhr ganz zu schweigen.

Trotzdem hier ein Foto, einfach um den Zuwachs des beleuchteten Teil des Mond zu dokumentieren.

Mond am 28. Dezember 2017 um 20:35 Uhr.
Das Foto sieht besser aus als der Mond im Spektiv mit bloßem Auge zu sehen war. Denn da zogen immer wieder die Wolken durch, immer wieder war er auch ganz verschwunden. Doch zum Glück kann man ja mit Hilfe der Fotografie auch einzelne Momente "einfrieren". Wobei dies gar  nicht so einfach war, denn durch die ziehenden Wolken hatte der Autofokus der Kamera große Probleme. Von 24 Fotos sind nur ganz wenige halbwegs ansehnlich geworden.

Der der Erde zugewandte Teil des Mondes ist jetzt bereits zu 75 Prozent beleuchtet. Heute ist der Krater Kopernikus schon deutlich nach "innen" gerückt, die Grenze zum Sonnenaufgang, zum "Mond-Morgen" ist deutlich weiter gewandert. Selbst der "Goldener Henkel" ist als solcher schon nicht mehr sichtbar, dazu hätte man wohl vier oder fünf Stunden früher auf den Mond schauen müssen, jetzt liegt nicht nur das Jura-gebirge, sondern auch schon die komplette Regenbogenbucht in der Sonne.

Mittwoch, 27. Dezember 2017

27. Dezember: Mond zum Dritten

Als ich heute Abend bald nach 21 Uhr vom Theater nach Hause kam schien ein weiteres Mal der Mond vom Himmel herab. Und wieder war diese Wolkenlücke gar nicht angekündigt. Meine Wetter-App meldete gar "Bad Lippspringe 4° Grad bewölkt". Doch das stimmte gar nicht. Was für ein Glück!

Schnell wieder mein kleines Spektiv (kleines Fernrohr) heraus geholt und ein paar Fotos geschossen. Hier das vielleicht beste:

Mond am 27. Dezember um 21:33 Uhr MEZ
 Heute Abend ist der Mond jetzt schon zu 66 Prozent beleuchtet. Auffalend der Krater Kopernikus, noch dicht am "Terminator", an der Schattengrenze etwa in der Mitte des Mondes. Im Süden des Mondes ist der große Krater Clavius zu erkennen.

Dann kam die Wettervorhersage jedoch doch noch zu ihrem Recht. Schnell zogen wieder Wolken auf und von den Sternen war nur noch wenig zu sehen. Nun sitze ich wieder drinnen am Computer - doch der Mond scheint schon wieder hell durchs Fenster. Sind die Wolken schon wieder weg? Soll ich vielleicht doch noch einmal nach draußen?

Auf diesem Bild sind die Wolken gut zu sehen. Erstaunlich, dass sich auf dem Foto noch Sterne bis zur 7,5 Größenklasse erkennen lassen. Trotz Wolkn zeigt der Chip hier mehr Sterne, als it dem bloßen Auge zu erkennen sind.

Sternenhimmel am 27. Dezember 2017 um kurz nach 22 Uhr.
Orion ist unten in der Bildmitte zu erkennen, links oben leuchten Castor und Pollux von den Zwillingen. Oben rechts kann man die Plejaden finden, darunter (das auf der Seite liegende "V") ist der Sternhaufen der Hyaden, ebenfalls im Stier. Die Strichspuren stammen von Flugzeugen. Dieses Bild wurde mit einem 20mm Weitwinkel-Objektiv und meiner Canon 5D Mark II Kamera geschossen, bei ISO1600, 10 Sekunden belichtet bei Blende f=2.0.

Dienstag, 26. Dezember 2017

26. Dezember: ... noch einmal der Mond am Abend

Auch heute Abend wurde der Himmel klarer als angesagt. Zwar zogen immer wieder Wolken durch, aber ein bisschen ließen sich doch der Mond und andere Objekte am Himmel beobachten.

Hier ein Blick Richtung Süden, die Kleinbildkamera wurde nur provisorisch aufgestützt. Das Bild zeigt schön die durchziehenden Wolken, aber auch den Orion in der rechten Bildhälfte und im unteren Bereich - ziemlich in der Mitte - den hellen Stern Sirius und weitere Sterne des "Großen Hund".:

Nachthimmel mit Wolken am 26. Dezember 2017 um 23:30 MEZ

Und hier noch ein Bild des Mondes, aufgenommen um 23:14 Uhr:

Mond im Ersten Viuertel, am 26. Dezember 2017
Das Erste Viertel hatte der Mond heute bereits um 10:20 Uhr erreicht, da war er bei uns jedoch unter dem Horizont. Jetzt, 13 Stunden später, war er schon zu 56 Prozent beleuchtet, auch wenn man diese 6 Prozent mehr kaum auf dem Foto und im Fernglas mmit dem bloßen Auge erkennen kann.

Das Mare Crisium steht sehr dicht am Rand. Mit -7,95 Grad hat die Libration in Länge aber wirklich auch einen sehr extremen Wert erreicht. Was die Libration bedeutet, wird recht gut in einem Eintrag bei Wikipedia erklärt.

Montag, 25. Dezember 2017

25. Dezember 2017: endlich wieder eine Nacht ohne Wolken

Heute Abend haben wir endlich mal wieder eine "sternenklare Nacht". Noch scheint bis kurz vor Mitternacht der Mond, doch die Sterne des Orion strahlen schon groß vom Himmel.

Ich habe es ja schon gar nicht mehr für möglich gehalten, in diesem Jahr noch einmal einen halbwegs wolkenfreien Blick zum Nachthimmel werfen zu können. Doch die Wettervorhersage stimmte tatsächlich. Jetzt ist die Gelegenheit mal wieder am Sternenhimmel spazieren zu gehen.

Hier schnell ein Bild vom Mond von heute Abend, dann geht es wieder nach draußen:

Der Mond am 25.12.2017 um 22 Uhr MEZ
Neben dem Mond habe ich mir schon den Orionnebel und die Plejaden angesehen. Wenn der Mond weg ist und mehr und mehr Weihnachtsbeleuchtung abgeschaltet wird, dann kann man vielleicht sogar die Sterne der Milchstrasse sehen. Im Fernglas kommen sie schon cshönzur Geltung.

Sonntag, 24. Dezember 2017

25. - 31. Dezember 2017: Der Himmel über Bad Lippspringe

Ob wir wohl Glück haben werden, endlich die neuen Kameras, Fernrohre oder Ferngläser, die wir als Weihnachtsgeschenke bekommen, am Nachthimmel auszuprobieren? Oder müssen wir auf das neue Jahr warten? Egal, trotzdem hier die Highlights am Himmel über Bad Lippspringe für die letzte Woche des Jahres, vielleicht haben wir ja Glück.

In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond mehr und mehr den Nachthimmel, lichtschwächere Objekte werden nicht einfach zu sehen sein. Dafür gibt es quasi ein "Festival" von Sternbedeckungen durch den Mond zu beobachten. Von den Planeten kann vielleicht Merkur vor Sonnenaufgang im Südosten gefunden werden, er geht noch vor 7 Uhr auf, verblasst dann aber schnell in der Morgendämmerung. Mars (ab ca. 4:15 Uhr) und Jupiter (ab ca. 4:45 Uhr) sind da schon einfacher zu finden. Neptun kann im Fernrohr oder gutem Fernglas bis ca. 21:30 Uhr gefunden werden, Uranus noch bis bald eine Stunde nach Mitternacht. Die ISS kann in der zweiten Wochenhälfte bei morgendlichen Überflügen gesehen werden.

Am ersten Weihnachtsfeiertag, Montag, den 25. Dezember, geht die Sonne um 8:31 Uhr auf und um 16:19 Uhr unter, der "helle" Tag ist also immer noch unter acht Stunden lang. Der Mond geht kurz vor Mitternacht (23:49 Uhr) unter, er ist abends zu rund 44 Prozent beleuchtet.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Dienstag, den 26. Dezember, erreicht der Mond um 10:20 Uhr das Erste Viertel. Am Abend ist er schon deutlich darüber hinaus zu rund 55 Prozent beleuchtet. Er geht dann auch erst nach Mitternacht unter. Heute zeigt er wieder einmal maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Mondrand.

Am Mittwoch, den 27. Dezember,  fliegt die ISS um 7:30 Uhr und 50 Sekunden genau zwischen Jupiter und Mars am Morgenhimmel vorüber. Der Mond steht am Abend ca. 4,5° Grad südlich von Uranus.

Am Donnerstag, den 28. Dezember, kann die ISS zwischen 6:35 Uhr und 6:38 Uhr am Südosthimmel beobachtet werden, sie fliegt knapp unterhalb von Mars und Jupiter entlang. Um 20:33 Uhr bedeckt der Mond einen 4,3mag hellen Stern im Walfisch.

Am Freitag, den 29. Dezember,  fliegt die ISS zwischen 7:28 Uhr und 7:38 Uhr in 36° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond bedeckt am Abend mehrere schwachleuchtende Sterne mit 6 bzw. 7mag, die erste Bedeckung findet um 20:17 Uhr statt, eine zweite kurz nach 22 Uhr und dann kurz nach Mitternacht sogar ein etwas hellerer Stern (5 Tauri) mit 4,3mag.

Am Samstag, den 30. Dezember, kann die ISS zwischen 6:28 Uhr und 6:35 Uhr in maximal 25° Grad Höhe, aber oberhalb von Mars und Jupiter beim Überflug beobachtet werden. Auch heute Abend kommt es wieder zu mehreren Sternbedeckungen durch den Mond, um 18:10 Uhr wird gammaTauri mit 3,9 mag bedeckt, gegen 22:27 ein Stern von 5,3mag und um Mitternacht ein Stern von 4,8mag.

Am Sonntag, den 31. Dezember, Silvester, ist der Mond bereits zu 97 Prozent beleuchtet, den meisten Menschen wird er schon als "Vollmond" erscheinen. Die Liste der Sternbedeckungen durch den Mond wird auch nach Mitternacht fortgesetzt, um 2:19 Uhr wird Aldebaran, der hellste Stern im Stier (1,1mag) durch den Mond bedeckt. Am Morgen kann die ISS gleich zweimal, zuerst um 5:38 Uhr in der Nähe von Jupiter und Mars und dann, deutlich länger und höher zwischen 7:11 Uhr und 7:19 Uhr in maximal 56° Grad Höhe am Morgenhimmel beim Überflug beobachtet werden. Am Abend kommt es um 22:39 Uhr zu einer weiteren Sternbedeckung (119 Tauri, 4,7mag).

Sonntag, 17. Dezember 2017

18. - 24. Dezember 2017: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Wintersonnenwende, von da an werden die Tage wieder allmählich länger.  Zu Wochenbeginn ist Neumond, wenn der Himmel klar ist, wird die die zunehmende Sichel uns Abend für Abend neu begeistern können. Von den großen Planeten sind am Morgenhimmel ab ca. 4:00 Uhr Mars und ab ca. 5:00 Uhr Jupiter zu sehen. Am Abendhimmel können nur Uranus und Neptun mit Hilfe von Fernglas oder Fernrohr gesehen werden. Die ISS ist außer am Montag nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 18. Dezember, geht die Sonne um 8:28 Uhr auf und um 16:15 Uhr unter. Heute ist Neumond. Um 16:58 Uhr kann die ISS letztmalig in dieser Beobachtungsperiode bei einem Überflug am Abendhimmel gesehen werden. Sie fliegt in maximal 20° Grad Höhe zwischen 16:56 Uhr und 17:01 Uhr über unseren Südwesthimmel hinweg. Um 18:30 Uhr findet an der Sternwarte in Schloß Neuhaus wieder der Kinderkurs Astronomie statt.

Am Dienstag, den 19. Dezember, geht die nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel um 17:37 Uhr unter, sie ist wahrscheinlich noch zu dünn, um gesehen zu werden. Bereits um 17:14 Uhr kommt es im Westen (Azimut 286° Grad) in 24° Grad Höhe zu einem hellen Iridiumflare von -5mag. Später um 18:07 Uhr kommt es fast exakt im Süden (Azimut 178° Grad) in 30° Grad Höhe zu einem noch helleren Iridiumflare von -7mag.

Am Mittwoch, den 20. Dezember, geht die jetzt zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel um 18:29 Uhr unter. Mars (1,6mag) geht Morgen (gegen 7:00 Uhr) in etwas mehr als einem Vollmonddurchmesser-Abstand am Stern lambda Virginis (4,6mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 21. Dezember, ist Winteranfang, Wintersonnenwende, exakt um 17:28 Uhr. Die Sonne geht heute um 8:30 Uhr auf und um 16:16U Uhr unter, das ist der kürzeste Tag des Jahres. Der Mond geht um 19:27 Uhr unter, in seinem dunklen Teil kann man in diesen Tagen das Erdlicht schimmern sehen. Kleinplanet Massalia steht heute nur ca. 1° Grad von Zeta Tauri entfernt.

Am Freitag, den 22. Dezember, geht der Mond um 20:29 Uhr unter, er ist heute Abend zu 16 Prozent beleuchtet.Der Sternschnuppenstrom der Ursiden erreicht heute sein Maximum, es können jedoch nur wenige, relativ langsame Sternschnuppen gesehen werden.

Am Samstag, den 23. Dezember, geht der Mond um 21:34 Uhr unter, vorher wird um 19:53 Uhr der Stern 42 Aqr (5,5mag) durch den Mond bedeckt. Kleinplanet Massalia (ca. 8,5mag) steht heute gegen 23 Uhr nur 0,1° Grad nördlich vom Krabbennebel M1.

Am Sonntag, den  24. Dezember, dem 4. Advent und Heiligabend, erreicht der veränderliche Stern Algol um 2:51 Uhr ein Helligkeitsminimum. Am Abend geht der Mond um 22:40 Uhr unter.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!


Donnerstag, 14. Dezember 2017

6. Dezember: Leihgabe vom Nikolaus (Test Leica Noctivid)

Ausgerechnet am Nikolaustag kam ein Paket bei mir an, über das ich zunächst sehr überrascht war. Ich hatte doch gar nichts bestellt? Doch als ich es mir etwas genauer ansah, fiel es mir wieder ein: Ich hatte mich vor einiger Zeit als "Tester" für ein hochwertiges Fernglas, ein Leica Noctivid, beworben. Durch ein solches Fernglas schauen zu dürfen, das ist schon wirklich ein Geschenk, selbst wenn ich es nur eine Woche testen darf.  Jetzt ist das Glas wieder auf dem Rückweg zu Leica. Hier mein subjektiver Testbericht.

Leica Koffer
Nachdem ich den braunen Karton geöffnet hatte, entdeckte ich als erstes einen sehr stabilen Plastik-Hartschalenkoffer. Innen drin war dies natürlich mit dickem Schaumstoff gefüllt, eine exzellente Verpackung. Da kann so ein Paket auch schon mal fallen oder sonst wie durch die Luft fliegen, der Inhalt ist darin sicher aufgehoben.

Innendrin das Fernglas zusätzlich geschützt in einem Etui mit zwei Reißverschlüssen. Durch eine Lasche auf der Rückseite des Etuis war der mit Leica beschriftete Haltegurt des Fernglas gezogen, so dass man nicht zwei Gurte (einen für das Etui und einen für das Glas) benötigt, durchaus praktisch.

... der Koffer geöffnet...
Zusätzlich in der Verpackung ein Tuch zum Reinigen der Gläser (das ich in dieser Woche jedoch gar nicht nutzen brauchte), eine Betriebsanleitung in vielen Sprachen, ein Fragebogen für den Test und natürlich ein Schreiben an mich mit Hinweisen für den Rückversand und Dank für meine Testbereitschaft.

Mein Test ist natürlich nur ein subjektiver. Ich bin ja kein physikalisches Labor, das genau die Strahlengänge durch das Fernglas messen könnte. Insofern bitte ich um Verständnis, wenn an der einen oder anderen Stelle Lob und Kritik vielleicht zu emotional geprägt ist. Jemand anderes mag auf andere Punkte mehr Wert legen als ich, da kann so ein Test schon wieder ganz anders ausfallen.

Leica Noctivid 8x42
Das zugeschickte Glas war ein Leica Noctivid 8x42. Zufällig nutze ich als Fernglas zur Zeit ein anderes Glas mit genau den gleich Daten regelmäßig. Ein Minox BL 8x42 HD liegt bei mir in der Küche auf der Fensterbank, so dass ich damit immer schnell die Vögel am Futterhaus im Garten davor beobachten kann. Ansonsten habe ich bei mir zuhause noch weitere "Billigferngläser", geerbt von den Eltern (8x30), ein schreckliches "Zoom-Fernglas" vom Discounter (lassen sie die Finger weg von so etwas!) und ein Bresser 10x50 Fernglas, was mir lange Jahre gute Dienste geleistet hat. Je älter ich jedoch werde, desto "zittriger" wird meine Hand, und dann empfiehlt es sich, mit der Vergrößerung etwas herunter zu gehen, weshalb ich mir das Minox Glas besorgte.

Und gleich der erste Blick durch das Leica-Glas zum Fenster heraus führte zu einem "Wow"-Effekt. Ich bin Brillenträger (mit Gleitsichtbrille) und konnte das Glas sofort ohne irgendwelche Einstellungen zu tätigen zusammen mit der Brille nutzen. Die Post kommt bei uns immer spät nach Mittag. Draußen war kein schönes Wetter, es war trüb und für die Tageszeit shon viel zu dunkel.

Trotzdem konnte ich die Vögel am Futterhaus hell und klar erkennen. Die wunderschönen Farben des
Noctivid mit Objektivverschluß
Gefieders eines Kernbeißers haben es mir besonders angetan. Gleich habe ich auch zum Minox gegriffen und dort durchgeschaut. Auch hier ein schönes, klares Bild, aber doch nicht so hell wie im Leica Noctivid. Hatten die etwa einen "Lichtverstärker" eingebaut? Natürlich nicht, dies macht wohl eher der optische Aufbau und eine sehr gute Vergütung der Linsen möglich. Leica gibt die Lichttransmission mit 92 Prozent an, für das Minox habe ich einen entsprechenden Wert leider nicht gefunden.

Andererseits fiel mir im direkten Vergleich sofort auf, das Leica ist viel schwerer als das Minox. Das Leica-Glas wiegt ca. 900 Gramm, das Minox nur gut 650 Gramm. 250 Gramm Unterschied wird man beim Wandern oder Tragen des Glases sicherlich spüren.

Neben dem Gewicht fühlt sich das Leica durchaus in Hand sehr gut an. Es ist sicherlich hochwertig verarbeitet. Die Fokussierung durch den Mitteltrieb lässt sich sehr gut mit den Fingern erreichen, ist leichtgängig genug, um bewusst verstellt zu werden, aber nicht so leichtgängig, dass es sich von alleine verstellt.

Die Schärfentiefe führt natürlich gerade im Nahbereich beim Blick in den Garten, der vom Küchenfenster einen bis sieben Meter entfernt ist, natürlich dazu, dass man immer wieder etwas nachregulieren muss, je nachdem ob man vorne oder hinten die Vögel ins Visier nimmt. Doch dies geht leicht - und gerade die "Unschärfe" der vor oder hinter dem eigentlichen Beobachtungsziel liegenden Bereiche führen zu einem sehr schönen, plastischen Bild. Fotografen spreche hier - glaube ich - wohl von einem "Bokeh".

Ich war jedenfalls vom ersten Blick an von dem Glas begeistert. Für "Outdoor"-beobachtungen, auf Wanderungen oder insbesondere zur Vogelbeobachtung wirklich ein sehr schönes Glas. Am Samstag, den 9. Dezember, habe ich es gleich mitgenommen zu einer "Möwenschlafplatz-Zählung". Auf dem Nettelbrecker See finden sich in der abendlichen Dämmerung zur Zeit über 2000 Möwen ein, um dort die Nacht zu verbringen. Ein idealer Test für mein Glas. Dort ging mein Glas natürlich gleich von Hand zu Hand und löste bei meinen ornithologischen Freunden natürlich auch viel Begeisterung aus.

Wie aber würde sich dieses Fernglas am Sternenhimmel schlagen? Ist es auch Astronomie tauglich?
Natürlich war es in dieser Woche fast immer total bewölkt. Zu meinem großen Glück nur fast. Am 8. August war es in den frühen Morgenstunden nicht vollständig bewölkt, so dass zumindest der Mond ab und an mal kurz zu sehen war. Um 8:13 Uhr gelang mir dieses Foto (nicht durch das Fernglas, sondern durch mein Spektiv):

Mond am 8.12.2017 um 8:13 Uhr MEZ
Im Fernglas war der immer noch zu 72 Prozent beleuchtete Mond sehr hell zu sehen. Etliche einzelne Krater waren gut auszumachen. Nicht so viele wie auf dem Foto, das ist ja mit einer viel größeren Optik entstanden, so dass das Glas durchaus zur Mondbeobachtung taugt, denke ich. Auch hier gab es ein kristallklares Bild der Mondoberfläche. Einzig am hellen Mondrand störte dann doch ein gelber Farbstreifen, oder Farbstich wohl eher. Dieser Effekt nennt sich "chromatische Abberation", ein Fehler, der in der Beobachtungspraxis am Tage so gut wie keine Rolle spielt, für den der möglichst volle Mond jedoch eine echte "Härteprüfung" darstellt. Und hier zeigt sich für mich, dass trotz sicherlich aufwendiger optische Konstruktion auch die Leica Ingenieure nicht zaubern können. Bei meinen billigeren Ferngläsern war dieser Effekt übrigens noch viel ausgeprägter zu erkennen.

Für die Beobachtung von Sternen war es an diesem Morgen jedoch schon zu spät. Diese konnte ich mit dem Glas erst fünf Tage später, am 13. Dezember früh morgens zwischen sechs und sieben Uhr beobachten. Auch hier war der Himmel teilweise bewölkt, die Lücken waren jedoch durchaus größer, so dass auch ein Blick auf Mars und Jupiter möglich war, die Helligkeit der Mondsichel hatte auch schon abgenommen, der Mond war nur noch zu 22 Prozent beleuchtet.

Himmel am 13.12.17 mit Mond, Mars, Jupiter und Spica in der Jungfrau
Unterhalb des Mondes waren rechts (westlich) von ihm Spica in der Jungfaru und links (östlich) der Planet Mars zu erkennen, die gemeinsam ein schönes Dreieck bildeten. Tief am Horizont, auf dem Foto neben einem Bau auf dem Nachbargrundstück zwischen den Wolken der hellere Planet Jupiter.

Hier zeigte der Mond nicht mehr die chromatische Abberation. Dies lag wohl daran, dass der Helligkeitsunterschied zwischen Mondoberfläche und Himmel nicht mehr so stark war wie noch fünf Tage zuvor. Zusätzlich war die Luft jedoch auch wesentlich feuchter, das hat wahrscheinlich auch viele Kontraste gemildert.

An Spica konnte ich gut testen, wie "randscharf" das Bild im Fernglas ausfallen würde. Natürlich war Spica knackscharf, wenn man sie im Bildmittelpunkt eingestellt hatte. Doch wenn man langsam zum Rand hin schwenken würde, was passiert dann? Machen sie mal selbst solch einen Text mit ihrem Fernglas, auch hier gilt wieder, draußen bei der "normalen" Beobachtung in feld und Flur fällt eine gewisse Randunschärfe bei guten Gläsern nicht auf, am punktförmigen Stern jedoch schon. Auch hier wurde Spica in der Tat am Rand leicht unscharf. Ich kann nicht objektiv sagen nach 90% des Bildradius oder erst nach 95%, aber es war doch merkbar. Nach meiner Erfahrung auch dies wieder ein Effekt, der sich physikalisch nicht zu 100% lösen lässt; und andere Gläser sind im Vergleich zum Leica hier sicherlich deutlich schwächer. Aber er ist eben auch hier noch zu erkennen.

Ein anderer Effekt fiel mir aber sofort im Vergleich mit dem Minox-Fernglas auf. Das Leica hatte das erkennbar größere Gesichtsfeld. Wenn ich im Minox Spica an einem Rand hatte, war der Mond nicht mehr komplett in das Blickfeld zu bekommen. Anders im Leica Noctivid, hier waren Spica und Mond beide gut zusammen sichtbar. Das tatsächliche Gesichtsfeld war im Noctivid also deutlich erkennbar größer als im Minox. Dies bestätigt auch ein Blick in die Datenblätter, beim Minox beträgt der optische Sehwinkel 6,5° Grad, beim Leica 7,7° Grad. Das klingt nach nur einem kleinen Unterschied, in der Praxis machte es - zumindest an diesem Morgen - deutlich mehr aus. Je größer das Sichtfeld ist, umso besser natürlich für Sternfeldbeobachtungen.

Was lässt sich noch über dieses Fernglas sagen?

Einen klassischen Schraubanschluss für Stative hat dieses Fernglas nicht. Bei Leica gibt es einen stabilen Stativadapter mit Gummischlaufen zur sicheren Fernglasbefestigung zu kaufen.

Dioptrieneinstellung
Etwas überrascht hat mich die Dioptrieneinstellung für das Glas, wenn man zum Beispiel nicht durch eine Brille beobachten wollte. Dies geht beim Noctivid auch über den Mitteltrieb. Vorteil dieser Lösung ist es, einmal richtig eingestellt, kann sich da nichts mehr aus versehen verstellen. Wer sein Glas also selbst benutzt wird eine solche komfortable Lösung zu schätzen wissen. Soll so ein Glas jedoch von vielen verschiedenen Augenpaaren genutzt werden, muss man unter Umständen doch ein Tucken komplizierter als bei anderen Gläsern immer wieder den Dioptrienausgleich einstellen. Unter der Dioptrienskala befindet sich übrigens auch die Seriennummer des Geräts.

Die Naheinstellgrenze, also der Punkt, ab welchem Abstand man Objekte mit dem Glas scharf einstellen kann, wird bei meinem Minox auf dem Datenblatt mit 2,5 Metern angegeben, beim Leica erst mit 1,9 Metern. Ein einfacher Testblick auf meinen Fußboden zeigt mir, dass der Leica-Wert durchaus korrekt angegeben ist. Beim Minox-Glas fing der scharfe Bereich jedoch erst erkennbar deutlich hinter dem Leica an. Also auch hier ein deutlicher Pluspunkt für das Leica-Gerät.

Das Fernglas kommt mit gut befestigtem Objektivschutzdeckeln. Bei meinem Minox-Gerät habe ich die Kappen leider schon längst verloren.  Die Okularring lassen sich fest und stabil einrastend einstellen, so dass man seinen individuellen Augenabstand vom Glas sehr gut einstellen kann. Für Brillenträger wird meist empfohlen, diese ganz "drinnen" zu lassen. Für meine Augen mit Brille war die Einstellung mit einer "Rastung" jedoch am besten und führte zum entspannensten Gucken.

Mein Fazit: Das Leica Noctivid ist ein phantastisches Fernglas. Der Unterschied zum sicherlich auch wirklich gutem Minox-Glas ist deutlich erkennbar. Leider ist auch der Preis dafür recht hoch. Als Listenpreis gibt Leica 2580 Euro an, im Internet kostet das Gerät meist etwas über 2000 Euro.  Das ist viel Geld. Wenn man so viel Geld zur Verfügung hat (ich träume davon leider nur) sollte man sich dies auch leisten. Mein Minox-Gerät hatte, als es neu auf den Markt kam, wohl einen Listenpreis von 449 Euro, heute ist es noch für ca. 350 Euro zu bekommen. Ich werde damit sicherlich auch weiterhin zufrieden sein.

Hier gibt es einen ausführlichen Vergelich (in englischer Sprache allerdings) des Leica Fernglases mit Geräten von Svarowski und Zeiss, die ebenfalls zum in dieser Preis- und Qualitätsliga spielen: https://www.birdwatching.com/optics/2017_titans_revisited/review.html

Ich selbst habe mir für die Vogelbeobachtung und die Astronomie vor längerer Zeit ein Leica Spektiv geleistet. Dieses bietet natürlich, weil der optische Aufbau etwas anders als bei einem Fernglas ist, allein schno durch das größere Objektiv noch mehr Lichtstärke, Vergrößerung und Bildschönheit. Natürlich kann man dies nicht mehr frei Hand zum Beobachten einsetzen, das geht nur auf einem Stativ. Und der "einäugige" Blick ist auch nicht so entspannend für unser Hirn wie der beidäugige Blick durch ein Fernglas. Trotzdem bietet ein Spektiv für das mehr an Geld gerade für die astronomische Beobachtung doch etwas mehr. Wenn man sich nicht ohnehin für dieses Geld dann lieber gleich ein größeres Fernrohr kaufen will. Doch das ist eine andere Geschichte.

Dienstag, 12. Dezember 2017

18. Dezember: Kinderkurs Astronomie: Sterne, Nebel, Schwarze Löcher

Am Montag, den 18. Dezember, findet der letzte, vierte, Teil unseres Kinderkurses Astronomie an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus statt. Auch wer nicht an den ersten drei Teilen teilgenommen hat, kann heute noch vorbeikommen. Der Kurs für Kinder im Alter von acht bis vierzehn Jahren beginnt um 18:30 Uhr.

Diesmal geht es um "Sterne, Nebel und Schwarze Löcher".

Zum Inhalt heißt es dzu auf der Webseite der Sternwarte:

Mit einem Teleskop kann man neben verschiedenen Arten von Sternen auch weitere Objekte erkennen, die in den Weiten des Alls beheimatet sind. Doch was hat es mit den spektakulären Gasnebeln, fernen Milchstraßensystemen oder den berühmten „Schwarzen Löchern“ auf sich?

Der Eintritt von 3 Euro kommt der ehrenamtlichen Arbeit der Sternwarte zugute.

Sonntag, 10. Dezember 2017

11. - 17. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond auch vom Morgenhimmel zurück. Die Nächte eignen sich gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten sind zur Zeit nur Mars (ab ca. 4:30 Uhr) und Jupiter (ab ca. 5:30 Uhr) im Am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang im Südosten zu finden. Abends sind nur mit einem kleinen Fernrohr Uranus und Neptun im Süden bzw. Südwesten zu finden. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 11. Dezember, geht die Sonne um 8:22 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt weniger als acht Stunden. Der abnehmende Mond zeigt in den Morgenstunden maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt abends zwischen 18:11 Uhr und 18:16 Uhr in maximal 53° Grad Höhe über unseren Südost-Himmel hinweg. Um 18:37 Uhr gibt es im Südsüdosten (Azimut 160° Grad) in 33° Grad Höhe einen mit -7mag sehr hellen Iridiumflare zu bestaunen. Um 19:30 Uhr halte ich an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag zum Winterhimmel für Einsteiger in die Astronomie.

Am Dienstag, den 12. Dezember, kann man in der Frühe, ab 6:42 Uhr, den Schatten von Jupitermond Io über die Planetenscheibe wandern sehen. Die ISS fliegt abends zwischen 17:19 Uhr und 17:26 Uhr in maximal 70° Grad Höhe über unseren Süd-Himmel hinweg. Heute haben wir übrigens den Tag mit dem frühesten Sonnenuntergang im Jahr, um 16:14 Uhr geht die Sonne heute unter. Trotzdem ist dies nicht der kürzeste Tag des Jahres, den haben wir erst am 21. Dezember, zur Wintersonnenwende. Das liegt daran, dass der Sonnenaufgang um 8:23 Uhr noch nicht der späteste des Jahres ist, an Silvester geht die Sonne erst um 8:32 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 13. Dezember, ist das Maximum des Geminiden-Meteorstroms. Da der Mond erst am Donnerstagfrüh nach 4:00 Uhr aufgeht, er steht nicht weit von Jupiter entfernt, kann man vielleicht einige Sternschnuppen sehen. Die ISS fliegt abends zwischen 18:04 Uhr und 18:09 Uhr in maximal 32° Grad Höhe über unseren Südwest-Himmel hinweg. Um 17:18 Uhr gibt es in Südsüdwest (Azimut 210° Grad) in nur 16° Grad Höhe einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare zu sehen.

Am Donnerstag, den 14. Dezember, zeigt der Mond in der Frühe maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Er steht heute früh ca. 6° Grad nordwestlich von Jupiter und 7° Grad östlich vom Mars. Die ISS fliegt abends zwischen 17:11 Uhr und 17:19 Uhr in maximal 47° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 15. Dezember, geht die nur noch zu 8 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um ca. 5:25 Uhr über der Egge auf. Die ISS fliegt abends zwischen 17:56 Uhr und 18:02 Uhr in maximal nur noch 20° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg.

Am Samstag, den 16. Dezember, geht morgens Kleinplanet Vesta (7,9mag) nur 8' Bogenminuten nördlich am Stern Xi Librae (5,6mag) vorüber. Die schmale nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel kann ab ca. 6:30 Uhr wohl letztmalig vor Neumond (am Montagmorgen) gesehen werden. Die ISS fliegt abends zwischen 17:03 Uhr und 17:11 Uhr in maximal 29° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 17:50 Uhr gibt es in Westnordwest (Azimut 293° Grad) in 16° Grad Höhe einen sehr hellen Iridiumflare von 6mag zu sehen.

Am Sonntag, den 17. Dezember, 3. Advent, geht am Morgen gegen 6 Uhr Kleinplanet Vesta (7,9mag) in nur 16' Bogenminuten Abstand am Stern 17 Librae (6,4mag) vorbei. Der Mond geht theoretisch um 7:14 Uhr auf, in der Morgendämemrung kan seine nur noch zu 1 Prozent beleuchtete Sichel aber wohl genauso wenig wie Merkur oder die Venus gefunden werden. Um 17:35 Uhr gibt es nocheinmal an fast der gleichen Stelle wie gestern (Azimut 290° Grad, Höhe 20° Grad) einen Iridiumflare der Helligkeit von -6mag. Die ISS kann vielleicht ein letztes Mal gegen 17:49 Uhr tief in nur 11° Grad Höhe beim Überflug im Südwesten gesehen werden.Kleinplanet Massalia (8,4mag) erreicht heute seine Oppositionsstellung, dies ist seine hellste Opposition für die nächsten zehn Jahre, er ist im Stier, nicht weit entfernt von Zeta Tauri und M1 zu finden.

Freitag, 8. Dezember 2017

8. Dezember: Ein Blick zum Mond

Heute war ich früh raus, denn - wie immer Freitags im Advent - treffen sich hier in Bad Lippspringe Menschen schon um 6 Uhr früh Menschen zu einer kleinen Adventsandacht und einem anschließenden gemeinsamen Frühstück. In der Andacht ging es diesmal auch um unsere Sehnsucht nach den Sternen. Und als kleines "give-away" bekamen am Ende alle auch noch etwas Sternenstaub geschenkt.

Und als ob der liebe Gott unsere Andacht mitverfolgt hätte, rissen am frühen Morgen sogar die Wolken etwas auf und zumindest der helle Mond war am Himmel noch gut zu sehen:

Mond am 8.11.2017 um 8:13 Uhr.
Sterne waren um 8 Uhr natürlich nicht mehr zu sehen, nur unsere eigene Sonne zeigte sich dann einigemale nach ihrem Aufgang.

Heute Abend wird der Mond den Stern Regulus im Löwen bedecken, doch inzwischen ist es schon wieder völlig bewölkt, zwischendurch regnet und graupelt es, vielleicht fällt heute Nacht sogar noch Schnee. Keine guten Aussichten für uns Hobbyastronomen.

Dienstag, 5. Dezember 2017

11. Dezember: Astronomie aktuell: Himmelsbeobachtung für Einsteiger

Am Montag, den 11. Dezember 2017, halte ich um 19:30 Uhr an der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus wieder einmal selbst einen Vortrag. Diesmal geht es um den wunderschönen Sternhimmel im Winter und was man da so alles - gerade als Einsteiger in die Astronomie - so beobachtenkann.

Auf der Webseite der Sternwarte heißt es dazu:

Im Winter sind die Nächte lang und dunkel. Zu keiner anderen Jahreszeit trifft man am Himmel auf so viele helle Sterne, auffällige Sternbilder und lohnenswerte Beobachtungsobjekte. Die prächtigen Wintersternbilder mit dem Himmelsjäger Orion, der mit dem Großen und dem Kleinen Hund dem Stier nachjagt, laden ein zur ausgiebigen Betrachtung des Nachthimmels.

Viele interessante Objekte, vom „kosmischen Kreißsaal“ über wunderschöne Sternhaufen bis hin zum Überrest eines im Jahr 1054 als Supernova vergangenen Sterns, stehen dabei im Visier von Amateurastronomen. So mancher Sternfreund wünscht sich da zu Weihnachten ein Fernglas oder gar ein Teleskop. Aber mit welchen Hilfsmitteln sind zum Beispiel die für das bloße Auge unsichtbaren Planeten Uranus und Neptun am besten aufzuspüren? Wie weit kann man wohl mit einem Fernglas schauen? Wie viele Galaxien, Nebel und Sternhaufen kann man damit mehr sehen als mit dem bloßen Auge? Worauf sollte man beim Kauf eines Feldstechers oder Fernrohrs achten?

Auf all diese Fragen geht der Referent in seinem Vortrag ausführlich ein, warnt vor falschen Versprechungen und weist auch auf zuweilen „versteckte Nebenkosten“ hin.


Hoffentlich kann ich dieses Versprechen auch zu ihrer Zufriedenheit einlösen. Ich freue mich, wenn Sie zu diesem Vortrag kommen und bin gespannt auf ihre Fragen.

Der Eintritt von 4 Euro kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zu Gute.

Sonntag, 3. Dezember 2017

4. - 10. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond langsam ab und zieht sich zum Ende der Woche hin vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten sind Mars (ab ca. 4:30 Uhr) und Jupiter (ab ca. 5:45 Uhr) am Morgenhimmel zu sehen. Am Abendhimmel kann man nur mit optischen Hilfsmitteln nach Uranus und Neptun suchen. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 4. Dezember, geht die Sonne um 8:10 Uhr auf und um 16:18 Uhr unter. Der helle Tag ist also gerade noch etwas länger als acht Stunden. Der noch fast volle Mond geht um 17:33 Uhr im Osten auf. Die ISS ist zwischen 17:51 Uhr und 17:55 Uhr in maximal 59° Grad Höhe bei ihrem Überflug zu sehen. An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus findet heute ab 18:30 Uhr wieder der Kinderkurs Astronomie statt.

Am Dienstag, den 5. Dezember, geht derimmer noch zu 93 Prozent beleuchtete Mond um 18:33 Uhr auf. Die ISS ist bereits vorher zwischen 16:59 Uhr und 17:05 Uhr bei ihrem Überflug in maximal 39° Grad Höhe am Südhimmel zu sehen. Zwischen 18:34 Uhr und 18:38 uhr steigt sie noch einmal aus dem Westen kommend steil hinauf, verschwindet dann jedoch, bevor sie den Zenit genau über uns erreicht, im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 6. Dezember, Nikolaustag, geht der Mond um 19:42 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 17:42 Uhr und 17:48 Uhr hoch (80° Grad Höhe) über unsere Köpfe hinweg. Abends um 21:56 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 7. Dezember, geht der Mond um 20:57 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 16:50 Uhr und 16:57 Uhr ein erstes Mal in bis zu 63° Grad Höhe im Süden über unseren Abendhimmel hinweg. Bei einem zweiten Überflug genau über unserer Stadt steigt sie ab 18:26 Uhr aus dem Westen kommend steil auf und verschwindet um 18:30 Uhr genau über unseren Köpfen im Zenit im Erdschatten. Um 18:52 Uhr gibt es im Südosten (Azimut 151° Grad) in 33° Grad Höhe einen mit -7mag sehr hellem Iridiumflare.

Am Freitag, den 8. Dezember, geht der Mond um 22:13 Uhr auf, bis er über der Egge zu sehen ist, dürften aber - je nach Standort - noch gute zwanzig Minuten vergehen. Dadurch entgeht uns die Bedeckung des hellsten Stern im Löwen, die um 22:21 Uhr am hellen Mondrand erfolgt. Umso spektakulärer dürfte jedoch das Ende der Bedeckung, das Aufblitzen des Regulus am dunklen Mondrand gegen 23:12 Uhr sein. Die ISS steigt ab 17:34 Uhr im Westen auf, befindet sich um 17:38 Uhr exakt über unserer Stadt und verschwindet zwei Minuten später im Osten im Erdschatten.

Am Samstag, den 9. Dezember, geht der Mond erst kurz vor Mitternacht um 23:27 Uhr auf. Um 17:32 Uhr gibt es im Südwesten (Azimut 201° Grad) in 22° Grad Höhe einen mit -6mag recht hellen Iridiumflare. Die ISS steigt ab 18:18 Uhr im Westen auf und verschwindet um 18:23 Uhr im Südosten im Schatten der Erde. Um 18:45 Uhr zeigt Algol ein weiteres helkigkeitsminimum.

Am Sonntag, den 10. Dezember, erreicht der Mond um 8:51 Uhr das Letzte Viertel, da er dann noch im Südwesten mit 35° Grad relativ hoch am Himmel steht, kann er sicherlich auch noch am Taghimmel beobachtet werden, sofern keine Wolken da sind. Er geht am Abend erst nach Mitternacht auf. Zwischen 17:26 Uhr und 17:32 Uhr kann die ISS noch einmal bei einem Überflugfast genau (Höhe 86° Grad) über unserer Stadt bewundert werden.