Montag, 28. Dezember 2015

Ein Paderborner Schüler auf dem Mond



Ein Paderborner Schüler auf dem Mond? Soll das ein Witz sein?

Nein!  Den gibt es tatsächlich dort. Einer der vielen Krater auf dem Mond wurde nach einem berühmten Schüler aus unserer Stadt benannt.

Karl Weierstraß war ein deutscher Mathematiker, geboren am 31. Oktober 1815 in Ostenfelde im Münsterland, gestorben am 19. Februar 1897 in Berlin. Sein Vater war preußischer Steuerinspektor, im Jahr 1827 zog die Familie nach Paderborn, wo Karl später  das „Theo“ besuchte. Dieses heutige Gymnasium („Gymnasium Theodorianum“) ist eine der zehn ältesten in Deutschland noch bestehenden Schulen und führt seine Wurzeln bis auf die erste „Domschule“ aus dem Jahr 799 zurück.

Gedenktafel am Theodorianum
An der Schule ist eine Gedenktafel für die berühmtesten Schüler angebracht, auf der auch der Name von Karl Weierstraß verzeichnet ist. Karl machte hier 1834 schon nach fünfeinhalb Jahren sein Abitur als „primus omnium“, üblich waren zu seiner Zeit sieben Schuljahre. 

Weierstraßweg in Paderborn
Neben der Tafel an der Schule erinnert heute in Paderborn eine kleine Straße an ihn. Der "Weierstraßweg" zweigt in der Nähe der Georgskirche von der Neuhäuser Straße ab.

Nach Studium in Bonn und Münster arbeitete Karl Weierstraß zunächst als Lehrer für Mathematik, Botanik und Turnen an verschiedenen Schulen in Deutschland.  1854 veröffentlichte er im damals bekannten „Crelles Jounal“ (eine Mathematikzeitschrift) eine „Theorie der Abelschen Funktionen“, für die er noch im gleichen Jahr von der Universität Königsberg die Ehrendoktorwürde verliehen bekam.

1856 wurde er Professor an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin, wo er alsbald einen exzellenten Ruf besaß und viele Studenten um sich versammelte. Karl Weierstraß gilt als der Begründer der modernen Analysis, wie sie auch heute noch an den Universitäten der Welt gelehrt wird.

In Berlin trägt das „Weierstrass-Institut für angewandte Analysis und Stochastik“ seinen Namen.

An der Paderborner Universität wird an Karl Weierstraß seit 2011 jährlich durch eine besondere „Weierstrass-Vorlesung“ gedacht, zu der die berühmtesten Mathematiker der Gegenwart eingeladen werden. Im Jahr seines 200. Geburtstag wurde an der Universität sogar ein "Weierstraß-Jahr" ausgerufen.

Viele Krater auf dem Mond sind nach berühmten Astronomen, Physikern oder Mathematikern benannt. Und so ist es auch kein Wunder, dass man dort oben einen Krater findet, der „Weierstrass“ heißt. Der Krater befindet sich auf der Mondvorderseite ganz im Westen.  1976 wurde der frühere Krater „Gilbert N“ von der IAU nach Weierstraß benannt. Er ist nicht sonderlich groß, er misst nur 33 Kilometer im Durchmesser. Für kleine Teleskope oder mit einem 400mm Teleobjektiv sollte er jedoch zu finden sein. 

Dies ist in der Praxis jedoch nicht einfach. Denn Mondkrater kann man meist nur dann gut erkennen, wenn die Kraterwände gute Schatten werfen, wenn also bei ihnen die Sonne gerade auf- oder untergeht. Da der Krater sich ziemlich am Westrand befindet, kann man ihn am besten kurz nach Neumond oder kurz nach Vollmond erkennen. 

Die Mondsichel am 21. April 2015
Kurz nach Neumond bedeutet jedoch, das dann der Mond als schmale Sichel nur sehr tief am Horizont steht - und dann durch das Flimmern der Atmosphäre scharfe Fotos nicht einfach sind. Da der Mond außerdem auf seiner Bahn der Erde doch nicht immer exakt das gleiche „Gesicht“ zeigt, sondern ein wenig schwankt, also uns mal mehr oder weniger zugeneigt ist, muss man auch diese „Libration“ genannte Erscheinung  berücksichtigen. Steht das „Mare Crisium“ „randnah“, wie ich in meinen Übersichten manchmal schreibe, ist der Krater praktisch nicht auszumachen. Steht es „randfern“, steigen die Chancen. Hier ein Foto des Mondrands vom 21. April 2015, zwei Tage vor maximaler Libration. 

In diesem 1:1 Ausschnitt aus dem Original habe ich den Krater Weierstrass markiert (ein Klick auf das Bild zeigt es in größerer Darstellung:

Weierstrass ist der kleine Krater genau in der Mitte der roten Markierung
 Der Krater erscheint im Foto nicht kreisrund, sondern oval. Dies ist jedoch nur eine "optische Täuschung", da wir nicht von oben, sondern nur von der Seite auf den Krater schauen. Eine genaue topographische Karte findet man auf der Webseite des ""Lunar and Planetary Institute".

Einen Tag nach Vollmond
Am 29. September 2015, einen Tag nach Vollmond (und Mondfinsternis), gelang mir ebenfalls ein Foto, auf dem der Krater zu erkennen ist.  Kurz nach Neumond ist über dem Krater die Sonne gerade aufgegangen, d.h. die Kraterwand wirft ihren Schatten in Richtung Westen. Nach Vollmond geht die Sonne gerade über dem Krater unter, dann reichen die Schatten nach Osten. Schon am zweiten Tag nach Vollmond ist vom Krater nichts mehr zu sehen, dann liegt er komplett im Dunkel der Mondnacht verborgen. Auch hier gibt es wieder einen 1:1-Ausschnitt aus dem Original:

Der Weierstrass-Krater am Mondrand

 Nach Karl Weierstraß wurde übrigens auch ein Asteroid benannt. In meinem Vortrag "Astronomische Sternstunden 2015" an der Paderborner Sternwarte am 18. Januar 2016 in Schloß Neuhaus können Sie darüber etwas mehr erfahren.

Hier noch ein paar weitere Links zum Krater und zu Karl Weierstraß:

Wikipedia (deutsch) zum Weierstrass-Krater
Wikipedia zu Karl Weierstraß
Project Gutenberg zum Krater (engl.)
Karl Weierstraß in der deutschen Biografie
Das Fotoalbum für Weierstraß bei google books
"Ein großer Sohn der Stadt" - Artikel zum 200. Geburtstag in der Neuen Westfälischen Zeitung
Berliner Mathematische Gesellschaft


P.S.: Meine Mond-Bilder entstanden übrigens durch ein Spektiv mit 400mm Brennweite und angesetzter Kleinbildkamera. Eine praktische Lösung, die man schnell aufgebaut hat und bei der Mondfotografie sich meines Erachtens sehr bewährt.

Samstag, 26. Dezember 2015

28. Dezember 2015 - 3. Januar 2016: Der Himmel über Bad Lippspringe

Zum Jahreswechsel zieht sich der Mond vom Abendhimmel zurück, bei klarem Wetter können auch wieder lichtschwache "deep-sky"-Objekte beobachtet werden. Der Planet Merkur kann vielleicht abends in der ersten Stunde nach Sonnenuntergang tief im Südwesten gefunden werden. Jupiter geht schon vor Mitternacht im Osten auf, Mars folgt gegen 3:00 Uhr, die Venus geht gegen 5:45 Uhr über der Egge auf und ab ca. 6:45 kann in der Morgendämmerung auch schon wieder der Saturn im Osten gefunden werden. Die ISS kann ab Sonntag wieder am Morgenhimmel bei ihren Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 28. Dezember, geht die Sonne um 8:32 Uhr auf und um 16:21 Uhr unter. Gegenüber dem letzten Montag, geht sie also noch einmal drei Minuten später auf, aber schon fünf Minuten später unter, der Tag ist also bereit einen Hauch länger geworden. Der Mond geht um 20:08 Uhr auf und ist noch zu 88 % beleuchtet.


Am Dienstag, den 29. Dezember, gibt es um 6:38 Uhr in der Nähe des Polarsterns einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare. Merkur erreicht heute in dieser Sichtbarkeitsperiode seinen größten scheinbaren Abstand von der Sonne. Um 17:00 Uhr steht er knapp 6° Grad über dem Horizont in südwestlicher Richtung (223°). Der Mond geht um 21:13 Uhr auf, er steht in der Nähe von Regulus, dem hellsten Stern des Löwen.


Am Mittwoch, den 30. Dezember, gibt es noch einmal in der Nähe des Polarsterns einen mit diesmal sogar -8mag sehr, sehr hellen Iridiumflare. Der Mond geht heute erst um 22:18 Uhr auf.

Am Donnerstag, den 31. Dezember, Silvester, hat um 6:26 Uhr ein weiterer Iridiumflare in der Nähe des Polarsterns nur noch eine Helligkeit von -2mag. Der Mond geht heute um 23:21 Uhr auf, er steht dicht bei Jupiter und ist noch zu 62° beleuchtet. Wenn er zur Mitternacht über der Egge aufgestiegen ist, könnte er vielleicht als reizvolle Kulisse für Fotos vom Silvesterfeuerwerk genutzt werden.

Am Freitag, den 1. Januar 2016, zieht am Morgen der Komet C/2013 US10 Catalina an Arkturus (0mag), dem hellsten Stern des Sternbild Bootes vorüber, um 7:00 Uhr beträgt der Abstand weniger als ein Grad. Für das bloße Auge ist der Komet nicht sichtbar, mit einem Fernglas ist er jedoch leicht als etwas verwaschener Fleck am Himmel zu erspähen. Wie an den anderen Tagen in dieser Woche können am Abendhimmel mit einem Fernglas oder kleinem Teleskop auch die Planeten Uranus und Neptun beobachtet werden. Uranus ist um 19 Uhr im Sternbild Fische in ca. 44° Grad Höhe fast genau im Süden (bei 185°) zu finden, Neptun steht zur gleichen Zeit weiter im Südwesten (223°) in nur noch 20° Grad Höhe über dem Horizont. Der Mond erst nach Mitternacht auf.

Am Samstag, den 2. Januar,  geht Kleinplanet Euterpe (8,8mag) nur 14' Bogenminuten nördlich an 1 Gem (4,3mag) vorüber. Die Venus steht weniger als 1° Grad von beta Scorpii (2,9ag) entfernt. der Mond erreicht um 6:30 Uhr das Letzte Viertel. Am Abend gibt es um 17:44 Uhr einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare ziemlich genau im Süden (195° Grad) in 25° Grad Höhe zu beobachten.

Am Sonntag, den 3. Januar, ist die ISS am Morgen vor Sonnenaufgang zwischen 7:50 Uhr und 7:58 Uhr am Morgenhimmel tief im Süden zu sehen. Sie fliegt in maximal 24° Grad Höhe oberhalb  von Venus und Saturn, aber deutlich unterhalb von Mond und Mars über den Himmel hinweg. Am Abend gibt es um 19:04 Uhr einen mit -6mag hellen Iridiumflare in 33° Grad Höhe im Südosten (152°) zu beobachten.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

24. Dezember: Gesegnete Weihnachten!




Weihnachtssternhaufen

Mit diesem Bild des selten fotografierten Weihnachtssternhaufens möchte ich allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest wünschen!



Mittwoch, 23. Dezember 2015

23. Dezember: Der Mond bedeckt Aldebaran

Aldebaran ist der hellste Stern des Stiers, quasi das Auge. Er ist nur 66 Lichtjahre von der Erde entfernt und gehört zu den hellsten Sternen am Himmel. Seine schon mit bloßem Auge erkennbare rötliche Farbe zeigt, dass er astronomisch gesehen zur Sternenklasse der "Roten Riesen" zählt. Er hat zwar nur 2 1/2 mal die Masse unserer Sonne, sein Durchmesser ist jedoch 45mal so groß wie die der Sonne und seine Leuchtkraft etwa 150mal so groß.

Da er sich in der Nähe der Ekliptik befindet (also der scheinbaren Bahn der Sonne und der Planeten) wird er auch immer mal wieder vom Mond bedeckt. Zuletzt war dies am 29. Oktober der Fall.

Diesmal sollte Aldebaran vom fast vollen Mond bedeckt werden. Da der Mond an den Sternen von West nach Ost vorüberzieht, sollte die Verfinsterung am noch dunklen Mondrand beginnen und auf der hellen Mondseite enden. Normalerweise sind Sterne, die vom Mond bedeckt werden zu lichtschwach, als das man das Wiederauftauchen beobachten könnte, der Mond ist ja meist mehr als 100.000 mal heller als ein Stern. Bei Aldebaran sollte das jedoch anders sein. Insgesamt sollte die Bedeckung etwas über eine Stunde dauern.

Leider gab es hier aber auch immer wieder Wolken am Himmel. In einer der Wolkenlücken vor der Bedeckung konnte ich dieses Bild machen:

Mond und Aldebaran um 18:04 Uhr, ca. eine Stunde vor der Bedeckung.

Hier eine zweite Aufnahme, der Mond kommt Aldebaran immer näher:

Mond und Aldebaran um 19:06 Uhr, acht Minuten vor der Bedeckung


Leider hatte ich anschließend Pech. Die Bedeckung sollte bei mir um 19:14 Uhr stattfinden, aber ca. fünf Minuten vorher bis fünf Minuten hinterher verschwand der Mond hinter ziemlich dicken Wolken.

Um 20:20 Uhr sollte dann Aldebaran am hellen Mondrand wieder auftauchen. Diesmal hatte ich mehr Glück. Hier ein Foto, das Aldebaran direkt nach dem Wiederauftauchen zeigt:

Aldebaran taucht um 20:21 Uhr am hellen Mondrand wieder auf

In anderen Gegenden war das Wetter offensichtlich besser. Hier ein Video, welches kurz vor seinem Ende das Verschwinden des Sterns am dunklen Mondrand zeigt. Das Video wurde von Daniel Fischer aufgenommen. In seinem Blog sind auch noch mehrere Bilder und ein kleines Video vom Wiederauftauchen des Stern zu sehen:



Das Video zeigt deutlich, wie schmal der dunkle Teil des Mondes heute Abend nur noch ist. Nicht mehr lange, nur noch knappe 40 Stunden, dann haben wir Vollmond. Auch wenn es bei mir wegen der Wolken mit der Beobachtung der Sternbedeckung nicht hundertprozentig geklappt hat, es war trotzdem ein sehr spannenden Astro-Abend!

Hier noch eine schöne Animation, entstanden an der Sternwarte des Gymnasium in Lippstadt:

Sonntag, 20. Dezember 2015

21. - 27. Dezember 2015: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Vollmond, er beherrscht daher die ganze Woche über den Nachthimmel und macht Beobachtungen lichtschwacher Objekte sehr schwierig. Von den Planeten kann gegen Ende der Woche vielleicht kurz nach Sonnenuntergang Merkur tief im Südosten gefunden werden, er geht ca. eine Stunde nach der Sonne unter. Venus geht gegen 5:30 Uhr auf und ist dann strahlender Morgenstern, Mars geht bereits vor 3:00 Uhr auf und Jupiter kann bereits ab Mitternacht im Osten gefunden werden und steigt bis zum Morgen hoch am Südhimmel hinauf. Außerdem kann am Morgenhimmel mit einem Fernglas oder einer guten Kamera der Komet C/2013 US10 Catalina gefunden werden. Er hat etwa 6mag. Die ISS ist in den ersten Tagen der Woche noch am Abendhimmel bei ihren Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 21. Dezember, ist Sonnenaufgang um 8:29 Uhr und Untergang um 16:16 Uhr. Die ISS ist zwischen 17:46 Uhr und 17:52 Uhr am Südhimmel zu sehen. Sie erreicht eine maximale Höhe von 37° Grad über dem Horizont. Um 18:10 Uhr und um 18:19 Uhr sind gleich zwei sehr helle -6mag Iridiumflares tief im Westnordwesten (298°) in 12° Grad Höhe kurz hintereinander zu sehen. Um 18:30 Uhr findet an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus der letzte Teil des Kinderkurs Astronomie statt, heute geht es um "Sterne, Nebel und Schwarze Löcher".

Am Dienstag, den 22. Dezember, ist Winteranfang, Wintersonnenwende. Die Sonne erreicht den südlichsten Punkt ihrer Bahn um 5:48 Uhr, danach zieht sie langsam wieder nach Norden, die Tage werden also ab heute wieder länger. Am Abend ist die ISS zwischen 16:52 Uhr und 17:01 Uhr in maximal 52° Grad bei ihrem Überflug zu sehen. Um 17:56 Uhr gibt es an fast gleicher Stelle wie gestern noch einmal einen -6mag hellen Iridiumflare zu sehen, exakt bei 293° WNW in 16° Grad Höhe. Um 18:23 Uhr gibt es einen weiteren -7mag hellen Iridiumflare fast genau im Süden (171° Grad) in 32° Grad Höhe.

Am Mittwoch, den 23. Dezember,  steigt die ISS noch einmal zwischen 17:36 Uhr und 17:44 Uhr in maximal 23° Grad Höhe beim Überflug des Südhimmels hinauf. Zur gleichen Zeit, um 17:41 Uhr gibt es im WNW (290°) in 19° Grad Höhe einen weiteren -6mag hellen Iridiumflare. Zwischen 19:14 Uhr und 20:20 Uhr bedeckt der fast volle Mond den hellsten Stern des Stiers, den Aldebaran. Mit Hilfe eines Fernglas sollte man, trotz des hellen Mondlichts, das plötzliche Verschwinden des Sterns am dunklen Mondrand gut beobachten können.

Am Donnerstag, den 24. Dezember, ist Heiligabend. Vielleicht treffen wir uns ja im Gottesdienst in dieser "heiligen Nacht". Und wer weiß, vielleicht können wieder viele Gottesdienstbesucher, ein "himmlisches Erlebnis" mitnehmen?

Am Freitag, den 25. Dezember,  kommt es um 1:52 Uhr zu einer Sternbedeckung eines 5,5ag hellen Sternchens (130 Tau) durch den Mond. Mittags ist genau um 12:12 Uhr Vollmond. Da steht er zwar bei uns unter dem Horizont, steht dann aber die ganze Nacht ab Sonnenuntergang am Himmel. Die ISS ist diese Woche ein letztes Mal zwischen 17:27 Uhr und 17:33 Uhr tief im Südwesten in maximal 13° Grad über dem Horizont zu sehen. Um 23:35 Uhr beginnt eine weitere Sternbedeckung, um 0:51 Uhr taucht dann 26 Gem (5,2mag) am dunklen Mondrand wieder auf.

Am Samstag, den 26. Dezember, gibt es um 17:05 Uhr im WNW (284°) in 26° Grad Höhe einen weiteren -6mag hellen Iridiumflare und um 18:07 Uhr genau im Süden in 30° Grad Höhe einen weiteren -6mag hellen Iridiumflare.

Am Sonntag, den 27. Dezember,  kann man vielleicht mal versuchen, Merkur tief im Südwesten zu finden. Um 16:45 Uhr steht er ca. 6° Grad hoch bei 220° Grad im Südwesten.

Montag, 14. Dezember 2015

14. - 20. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

Auch in dieser Woche sind am Morgenhimmel  drei helle Planeten zu beobachten. Jupiter geht bereits um Mitternacht auf, Mars folgt gegen 3:00 Uhr und die Venus geht gegen 5:00 Uhr auf. Mit einem Fernglas kann man am Morgenhimmel auch den Kometen C/2013 US10 Catalina beobachten. Er wandert in dieser Woche in Richtung Arkturus, dem hellsten Stern des Sternbilds Bärenhüter (Bootes). Der Komet geht gegen 4 Uhr im Osten auf und dürfte ab ca. 5 Uhr bis zu Beginn der Dämmerung gegen 6:30 Uhr gut zu beobachten sein. Der zunehmende Mond kann am Abendhimmel beeindrucken, an dem auch die ISS ihre Bahn zieht.

Am Montag, den 14. Dezember, ist der Tag mit dem frühesten Sonnenuntergang im Jahr.Es ist jedoch nicht der kürzeste Tag, da am Morgen die Sonnenaufgänge in den nächsten Tagen immer noch etwas später erfolgen. Sonnenaufgang ist um 8:24 Uhr, Sonnenuntergang um 16:14 Uhr. Zwischen 17:30 Uhr und 17:36 Uhr fliegt die ISS an unserem Südhimmel in maximal 76° Grad Höhe vorüber. Heute Nacht erreicht der Sternschnuppenstrom der "Geminiden" sein Maximum. Da der Mond um 19:47 Uhr untergeht und sein Licht nicht stört, können bei klarem Himmel vielleicht viele Sternschnuppen gesehen werden. An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es um 19:30 Uhr einen Vortrag zum Thema "Zeichnen am Teleskop". Der Vortrag erläutert zuerst den Wintersternhimmel und seine schönsten Objekte, ist also sicherlich auch für alle "Nicht-Zeichner" interessant.

Am Dienstag, den 15. Dezember, geht der Mond am Abend um 20:47 Uhr unter. Er ist jetzt zu 21% beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 18:14 Uhr und 18:18 Uhr genau über unsere Stadt hinweg, sie steigt aus dem Westen kommen hoch hinauf, fliegt genau durch den Zenit (den Himmelspunkt exakt über uns) und verschwindet dann im Südosten im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 16. Dezember, ist um 22:10 Uhr Monduntergang. Die ISS fliegt zwischen 17:21 Uhr und 17:27 Uhr noch einmal exakt über unsere Stadt hinweg.

Am Donnerstag, den 17. Dezember, fliegt die ISS zwischen 18:05 Uhr und 18:10 Uhr in 77° Grad Höhe hoch am Südhimmel entlang. Der Mond geht um 23:25 Uhr unter.

Am Freitag, den 18. Dezember, erreicht der Mond exakt um 16:14 Uhr das Erste Viertel, er geht heute erst nach Mitternacht unter. Um 17:21 Uhr kommt es tief im Südsüdwesten (in 18° Grad Höhe, Azimut 207° Grad) im Sternbild Steinbock zu einem mit -5mag hellem Iridiumflare. Um 18:15 Uhr steht Kleinplanet Euterpe (8,7mag) nur 10' Bogenminuten südlich von Stern 12 Gemininorum (7mag).

Am Samstag, den 19. Dezember, ist die ISS noch einmal zwischen 17:12 Uhr und 17:19 Uhr bei einem Überflug (fast) genau über unserer Stadt zu beobachten. Sie fliegt nur 3° Grad am Zenit vorbei. Um 21:43 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung durch den Mond, ein 6,5mag schwaches Sternchen verschwindet am dunklen Mondrand.

Am Sonntag, den 20. Dezember, kommt es am Abend zum seltenen Ereignis, dass ein Kleinplanet (Nr. 589, Croatia) einen Stern bedeckt. Nach den Vorrausberechnungen liegen wir leider etwas nördlich von der Bedeckungszone, aber einen Blick sollte man als Fernrohrbesitzer schon riskieren. In der Finsterniszone wird um ca. 22:42 Uhr der Stern HD262069 (9,5mag) wird von dem Kleinplaneten, der nur eine Helligkeit von 13,5mag hat, bedeckt. Im Fernrohr sollte man diesen Helligkeitsunterschied von vier Größenklassen deutlich wahrnehmen können. Die ISS fliegt zwischen 17:03 Uhr und 17:11 Uhr in maximal 73° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg.

Sonntag, 13. Dezember 2015

13. Dezember: Mond, ein Iridiumflare und mehr ...

Zum Sonnenuntergang klarte der Himmel etwas auf und die schmale Mondsichel schien durch die Zweige der Bäume auf dem Nachbargrundstück.

Eine schöne schmale Sichel, nur zu 6 Prozent beleuchtet. Hier ein Foto:

Mond am 13.12.2015 um 17:08 Uhr.

Der Mond stand nur 10° Grad über dem Horizont. Kurz vorher war die ISS über unseren Himmel geflogen, doch diesen Überflug hatte ich noch verpasst. Zu schön war es auf dem Weihnachtsmarkt im Nachbarort gewesen.

Um 17:32 Uhr sollte es dann einen sehr hellen Iridiumflare geben. Würde ich den auch fotografieren können? Leider steht von meinem Grundstück aus gesehengenau in der Richtung, wo dieser Flare aufleuchten sollte eine helle Straßenlaterne. Also habe ich versucht, die Kamera knapp an der Laterne vorbei schauen zu lassen, ohne das deren Licht zu sehr in die Linse blendet. Und hier das Ergebnis:

Iridiumflare am 13.12.2015 um 17:32 Uhr. Links auf dem Bild ist sogar - ganz schwach - Planet Neptun zu erkennen


Der Flare wurde vom Satelliten Iridium 60 verursacht und zeigte bei mir eine Helligkeit von -6mag, das ist deutlich heller als die Venus vom Himmel leuchten würde. Etwas weiter westlich, im 10 Kilometer entfernten Paderborn, wäre der Flare noch heller ausgefallen.

Das Bild wurde 30 Sekunden lang belichtet, es zeigt mindestens Sterne bis zur 8mag Helligkeit, also weit mehr, als bei besten Bedingungen mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Dadurch ist es möglich, dass sogar, wenn auch ganz schwach, das Licht vom Planeten Neptun auf den Chip gebannt wurde.

Eine Dreiviertelstunde später war ich wieder mit der Kamera draußen: Um 18:23 Uhr kam die ISS ein zweites Mal angeflogen. Diesmal flog sie genau über unsere Stadt hinweg. Und diesen Überflug habe ich fotografiert. Zur gleichen Zeit sauste eine sehr helle Sternschnuppe über den Himmel, leider nicht in Richtung ISS, also der Blickrichtung meiner Fotokamera.

Doch leider passierte mir dann ein ganz dummer Fehler. Um 19 Uhr wollte ich die Nachrichten im Fernsehen schauen, ging also wieder ins Haus rein. Und später wieder raus, weil ich durch die Sternschnuppe erinnerte wurde, dass ja zur Zeit auch der Höhepunkt der Geminiden war. Sollte es da mir nicht gelingen, vielleicht auch noch ein paar Sternschnuppen zu fotografieren. Doch leider war der Himmel schon recht bewölkt. Also Kamera wieder auf den Himmel ausgerichtet, wieder 30 Sekunden Belichtungszeit und Reihenaufnahme eingestellt. Schnell die Speicherkarte formatiert, damit die Kamera möglichst lange automatisch ein Foto nach dem anderen schießen sollte, um die Chance, auch eine Sternschnuppe dabei zu erwischen, zu erhöhen. Dann ging ich wieder rein ins warme Haus.

Nach einer Viertelstunde fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich Idiot, ich hatte ja noch gar nicht die Aufnahmen mit der ISS von der Speicherkarte geholt, nur das Bild oben vom Iridiumflare. Mit Hilfe einer Datenrettungssoftware konnte ich zwar die gelöschten Bilder auf der Speicherkarte wieder herstellen, aber nur soweit sie jetzt nicht von der letzten Serie des Versuchs der "Sternschnuppenaufnahmen" überschrieben waren. Und so waren die ISS Bilder tatsächlich verloren- und eine Sternschnuppe zeigten die letzten Aufnahmen leider auch nicht, statt dessen nur immer dichter werdende Wolken, die schon bald gar keinen Stern und erst recht keine Sternschnuppe mehr durchscheinen ließen.

Hier so ein "bewölktes" Foto, das aber immerhin noch recht viele Sterne zeigt:

Bewölkter Sternenhimmel am 13.12.2015 um 20:22 Uhr
Der hellste Stern unten in der Mitte ist Capella im Fuhrmann, darüber lässt sich das Sternbild Perseus erahnen. Inzwischen ist es richtig dicht bewölkt. Mit bloßem Auge ist kein Stern mehr zu erkennen. Doppeltes Pech also? Keine Sternschnuppe und ISS Foto gelöscht? Auch wenn heute der 13. ist, werde ich nicht abergläubisch. Denn ich habe doch vorher auch mehr als doppelt Glück gehabt: die schöne Mondsichel gesehen, den hellen Iridiumflare, beide fotografiert - und eine Sternschnuppe und die ISS habe ich zumindest ja doch mit eigenen Augen gesehen. Das Glück kann mir niemand mehr nehmen!

Freitag, 11. Dezember 2015

14. Dezember: "Zeichnen am Teleskop"

An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es am Montag, den 14. Dezember um 19:30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel:

Zeichnen am Teleskop


In der Ankündigung der Sternwarte heißt es dazu:

Die langen, dunklen Winternächte sind prädestiniert für astronomische Beobachtungen und der Himmel hält für Amateurastronomen viele interessante Objekte bereit. Schon die Beobachtung mit bloßem Auge zeigt viele Objekte, die so nur am Winterhimmel zu sehen sind. Der Griff zum Feldstecher oder Teleskop eröffnet faszinierende Blicke auf die astronomischen Highlights. 

In dem Vortrag erläutert der Referent Frank Bewermeyer die Beobachtung mit dem bloßen Auge, einem Fernglas oder Teleskop. Es werden lohnende Objekte wie der Orionnebel oder Sternhaufen in der Wintermilchstraße vorgestellt und das Aufsuchen sowie Beobachten dieser Objekte näher beschrieben. Aber auch das Dokumentieren des Gesehenen durch Zeichnungen bzw. Skizzen ist Teil des etwa 90-minütigen Vortrags aus der Reihe "Astronomie aktuell". 

Gerade der Orionnebel ist als "Einstiegsobjekt" für Anfänger hervorragend geeignet. Ulrike Neumann schildert die Faszination des (archaisch anmutenden) Zeichnens am Teleskop, gerade auch im Zeitalter der Digitalfotografie. Begabung oder eine künstlerische Ader sind hierfür nicht notwendig. Wichtig ist nur, sich nicht durch die sehr detaillierten, farbenfrohen Fotos der Objekte irreführen zu lassen. Der Blick durch das Okular ist nüchterner, aber auch authentischer. Die Referentin erläutert praxisnah Zeichentechniken, Tipps und Tricks sowie die benötigte Ausstattung und macht Mut für diese Variante der Abbildung von Objekten in der Hobby-Astronomie. 

Der Vortrag wird von meinen Sternfreunden Ulrike Neumann und Frank Bewermeyer gehalten. Der Eintritt von 3 Euro kommt wieder der Arbeit der Sternwarte zugute.

Dienstag, 8. Dezember 2015

8. Dezember: Planetenparade und ein Komet am Morgenhimmel

Nach langer Zeit war es heute früh mal wieder sternenklar. Endlich  konnte ich wieder einen Blick auf die Planetenparade am Morgenhimmel werfen. Inzwischen ist die Planetenkette schon weit auseinander gezogen. In den letzten Tagen war der Mond an den Planeten vorüber gezogen, doch hier war es leider immer bewölkt. Jetzt stand er schon ganz am Ende, tief unten am Horizont.

Doch inzwischen ist noch ein weiteres Highlight hinzu gekommen: Ein Komet! Er heisst Catalina C/2013 US10. Entdeckt wurde er schon vor zwei Jahren, ist aber erst jetzt in Erdnähe und von unseren Breiten aus zu beobachten. Für das bloße Auge ist der Komet nicht zu erkennen, dafür ist er zu lichtschwach. Doch mit einem Fernglas war er heute früh leicht zu finden, für die empfindlichen Chips meiner Digitalkamera war er auch kein Problem.

Hier meine Bilder:

Das erste Bild entstand noch aus dem Dachfenster heraus, denn ich fürchtete, das die schmale Mondsichel sonst noch hinter den Bäumen von Nachbars Grundstück verschwinden würde.

Mond, Venus und Komet am 8.12.2015, f=50mm, ISO1600, 4 sek. bei f/2.0

Und hier das gleiche Bild noch einmal mit ein paar Erläuterungen, damit man den Komet auch findet:

Oben rechts ein 1:1-Ausschnitt aus dem Original, der Komet ist der grünlich leuchtende "Stern".

Und hier noch ein Bild der kompletten Planetenparade:

Planetenparade am 8.12.15, 6:45 Uhr, 24mm, 4 sek. bei f/4.0 ISO3200
Der Komet wird in den kommenden Wochen schnell am Himmel höher steigen und dadurch zunächst noch besser zu beobachten sein. Hoffentlich gibt es noch viele klare Nächte, so dass auch ich weitere Fotos von ihm machen kann.

Aktuelle länger belichtete Bilder des Kometen, die auch seinen tollen Schweif zeigen, findet man zum Beispiel im Scilogs-Blog von Jan Hattenbach.  Mehr Informationen zum Kometen und Links zu vielen weiteren schönen Fotos von ihm gibt es auch auf der Webseite meines Astrofreundes Stefan.

Samstag, 5. Dezember 2015

7. - 13. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

Diese Woche ist Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur "deep-sky"-Beobachtung, da praktisch kein helles Mondlicht mehr stört. Am Morgenhimmel sind immer noch die Planeten Jupiter (Aufgang ca. 0:45 Uhr), Mars (Aufgang gegen 3:00 Uhr) und Venus (Aufgang gegen 5:00 Uhr) zu beobachten.
Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu beobachten. Zum Ende der Woche hin können vielleicht auch gut Sternschnuppen beobachtet werden, die "Geminiden" zeigen die ihre größte Aktivität.

Am Montag, den 7. Dezember, geht die Sonne um 8:17 Uhr auf und um 16:15 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also weniger als acht Stunden. Gegenüber der letzten Woche sind das jedoch nur noch 13 Minuten weniger, man merkt deutlich, wir nähern uns der Wintersonnenwende. Der Mond steht morgens dicht bei der Venus, er ist nur noch zu 17% beleuchtet. Bereits 24 Minuten nach Sonnenuntergang, um 16:38 Uhr gibt es im Westen in 30° Grad Höhe mit -7mag einen sehr hellen Iridiumflare zu beobachten. Die ISS ist zwischen 18:50 Uhr und 18:52 Uhr kurz im Südwesten zu sehen, sie steigt bis auf eine Höhe von 24° Grad, bevor sie im Erdschatten verschwindet. An der Sternwarte in Schloß Neuhaus findet heute der dritte Teil des Astronomie-Kurs für Kinder statt.

Am Dienstag, den 8. Dezember, steht der Mond am Morgen bereits 6° Grad östlich von der Venus. Am Abend ist die ISS zwischen 17:58 Uhr und 18:02 Uhr bei ihrem Überflug im Süden in maximal 23° Grad Höhe zu sehen.

Am Mittwoch, den 9. Dezember,  ist die ISS gleich zweimal zu beobachten. Zwischen 17:08 Uhr und 17:11 Uhr fliegt sie tief im Süden in maximal 16° gard Höhe über dne Himmel, zwischen 18:40 Uhr und 18:42 Uhr steigt sie noch einmal aus Südwesten kommend in eine Höhe von 44° Grad, verschwindet jedoch bereits ziemlich genau in südlicher Richtung schauend im Erdschatten.  Die Kleinplaneten Psyche (9,4mag) und Aspasia (11,2mag) stehen heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 10. Dezember, ist die schmale Mondsichel nur noch für begabte Spezialisten mit einem Fernglas bei klarer Sicht nach Osten sichtbar. Sie ist nur noch zu 2 % beleuchtet und geht um 6:50 Uhr auf. Um 17:41 Uhr gibt es fast genau im Süden (191° Grad) in 27° Grad Höhe erneut einen mit -7mag sehr hellen Iridiumflare. Die ISS ist zwischen 17:50 Uhr und 17:53 Uhr bei ihrem Überflug im Süden in maximal 38° Grad Höhe zu beobachten. Kleinplanet Laetitia (10,0mag) steht heute Abend nur 6' Bogenminuten nördlich der Spiralgalaxie M77 im Walfisch.

Am Freitag, den 11. Dezember,  ist um 11:29 Uhr Neumond. Die ISS fliegt zwischen 16:58 Uhr und 17:02 in maximal 26° Grad Höhe vorüber, später zwischen 18:33 Uhr und 18:36 Uhr steigt sie aus Westsüdwest kommend auf eine Höhe von 71° Grad hoch.

Am Samstag, den 12. Dezember, erreicht die ISS zwischen 17:41 Uhr und 17:45 Uhr eine Höhe von 59° Grad bei ihrem Überflug im Süden.

Am Sonntag, den 13. Dezember,  kann am frühen Morgen um 6:03 Uhr fast genau im Norden (350° Grad) in 39° Grad Höhe mit -8mag ein sehr heller Iridiumflare beobachtet werden. Am Abend um 17:32 Uhr dann einer mit -6mag in Richtung Südsüdwest (197° Grad) in 23° Grad Höhe. Dann kann auch vielleicht die nur zu 4 % beleuchtete Mondsichel tief im Südwesten gefunden werden, sie geht um 18:42 Uhr unter. Bereits zwischen 16:48 Uhr und 16:54 Uhr fliegt die ISS im Süden in maximal 42° Grad Höhe vorüber, bei ihrem zweiten Überflug steigt sie im Westen um 18:24 Uhr auf, durchfliegt praktisch den Zenit und verschwindet um 18:28 Uhr in der Nähe des Sternbilds Cassiopeia ("Himmels-W") im Erdschatten. Der Mond (Untergang um 18:42 Uhr) zeigt maximale Libration in Breite, das Mare Crisium steht nah am Rand. Und der Sternschnuppenstrom der Geminiden soll in der Nacht zum Montag sein Maximum erreichen.

Sonntag, 29. November 2015

30. November - 6. Dezember: Der Sternenhimmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab, so dass man am Abend schon wieder gut Sterne beobachten kann. Am Morgenhimmel können weiterhin die drei Planeten Jupiter, Mars und Venus beobachtet werden, gegen Ende der Woche wandert der Mond an diesen Planeten vorüber. Die ISS kann erst ab dem 2. Advent wieder bei ihren Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 30. November, geht die Sonne um 8:07 Uhr aus und um 16:18 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also nur noch etwas über 8 Stunden. Um 17:06 Uhr gibt es im Südwesten (214° Grad) in 16° Grad Höhe einen sehr hellen Iridiumflare  von -6mag. Der abnehmende Mond geht am Abend um 21:22 Uhr auf. An der Sternwarte in Schloß Neuhaus gibt es heute um 19:30 Uhr einen Vortrag zum Thema "Schulastronomie in der ehemaligen DDR"

Am Dienstag, den 1. Dezember, steht Mars (1,5mag) am Morgen nur 1,5° Grad südlich des Sterns Gamma in der Jungfrau (2,9 mag). Mit einem guten Fernglas oder Teleskop kann man am Abend im Südosten auch den Planeten Uranus (5,7mag) und im Süden den Planeten Neptun (7,9mag)  beobachten.

Am Mittwoch, den 2. Dezember, steht der Mond am Morgen 4° Grad südwestlich von Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Er nähert sich Jupiter. Exakt um 7:00 Uhr gibt es in Richtung Nordnordwest in 60° Grad Höhe in dem unscheinbaren Sternbild Giraffe einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare. Einen weiteren sehr hellen Iridiumflare gibt es am Abend um 17:35 Uhr in Richtung Westnordwest (290° Grad) in 19° Grad Höhe über dem Horizont.Der Mond geht erst um kurz vor Mitternacht über der Egge auf.

Am Donnerstag, den 3. Dezember, steht der Mond am Morgen schon in der Nähe des Jupiters. Um 8:40 Uhr erreicht der Mond exakt das Letzte Viertel. Um 18:05 Uhr gibt es fast genau im Süden (175° Grad) in 33° Grad Höhe erneut einen hellen Iridiumflare Am Abend um 20:49 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol wieder ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 4. Dezember, steht der nur noch zu 40% beleuchtete Mond dicht unterhalb (2,5° Grad) von Jupiter. An der Sternwarte des Evangelischen Gymnasiums in Lippstadt gibt es heute um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema "Was uns das Licht der Sterne erzählt".

Am Sonnabend, den 5. Dezember, hat der Mond Jupiter überholt und eilt jetzt auf den Mars zu. Bei Jupiter stehen heute früh alle vier Monde auf der gleichen Seite.

Am Sonntag, den 6. Dezember, dem 2. Advent und Nikolaustag, steht der Mond am Morgen nur 1° Grad (zwei Vollmonddurchmesser) südöstlich von Mars. Am Abend kann die ISS ganz tief im Süden, in maximal 13° Grad Höhe, zwischen 18:07 Uhr und 18:10 Uhr beobachtet werden.




Freitag, 27. November 2015

4. Dezember: Vortrag an der Sternwarte Lippstadt

Hier einmal ein Hinweis auf eine Veranstaltung, die nicht ganz in der Nähe ist, aber in einer Stunde Autofahrt durchaus noch zu erreichen ist:

Am 4. Dezember gibt es um 19 Uhr an der Sternwarte des Evangelischen Gymnasium in Lippstadt (Beckumer Straße 61) einen Vortrag von Bernd Koch zum Thema

"Was uns das Licht der Sterne erzählt".


In der Ankündigung der Sternwarte heißt es dazu:

Das Universum ist angefüllt von Abermilliarden Sternen und Galaxien, und seit 20 Jahren wissen wir sicher um die Existenz von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Doch woher nehmen die Astronomen eigentlich die Gewissheit, wie die Welt um uns herum aufgebaut ist? Dazu verwenden sie Spektroskope, mit denen das Licht in seine Spektralfarben zerlegt wird. Es enthüllt sich eine Signatur, eine Art "Barcode", die für jedes chemische Element typisch ist. Diese Signatur lernt man bereits in Experimenten im Schullabor kennen. Im Vortrag wird dargelegt, wie mit einfachen  schulischen Mitteln Informationen über Lichtjahre entfernte Himmelskörper gewonnen werden. 

Diese Veranstaltung ist offen für alle Schülerinnen, Schüler, Eltern und Astronomiebegeisterte aus Lippstadt und Umgebung, die Interesse an der Astronomie und der Beobachtung haben. Astronomiekenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Der Eintritt ist frei.

Montag, 23. November 2015

30. November: Vortrag zur Schulastronomie

Am Montag, den 30. November, gibt es an der Sternwarte Paderborn in Schloß Neuhaus um 19:30 Uhr wieder einen interessanten Vortrag. Meine Sternfreunde Ferrry und Kornelia Dörfel referieren unter dem Titel

Damals wars - Schulastronomie im Osten


aus ihren eigenen Erfahrungen heraus über die Erfahrungen mit der Astronomie als Schulfach in der ehemaligen DDR. In der Ankündigung unserer Sternwarte heisst es dazu im Einzelnen:

Der Start des ersten künstlichen Erdsatelliten, des Sputnik, im Jahre 1957 durch die Sowjetunion und später auch die Mondlandung der Amerikaner waren die Schubkräfte für Bestrebungen, das Fach Astronomie in die Stundentafeln der Schulen beider deutschen Staaten aufzunehmen. Der Gedanke hierzu ist aber viel älter. Er reicht in Deutschland bis in das Mittelalter aber vornehmlich bis in Zeit der Aufklärung zurück. 

Als seit jungen Jahren an der Astronomie Interessierte und spätere Mitarbeiter der Schulsternwarte "Johannes Franz" in Bautzen, der größten der DDR, blicken die Referenten anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der deutschen Wiedervereinigung zurück auf den astronomischen Schulunterricht in der Deutschen Demokratischen Republik. Dort wurde 1959 das eigenständige Schulfach Astronomie eingeführt. In vielen Orten wurden Schulsternwarten und sogar Planetarien errichtet, so dass die astronomische Bildung im "Arbeiter-und-Bauern-Staat" deutlich breiter aufgestellt war als in der Bundesrepublik. 

Die Referenten schildern in ihrem Vortrag die Geschichte des Astronomieunterrichts in der DDR im geschichtlichen Kontext und aus Sicht damaliger Schüler. Was bewegte die Bildungspolitiker damals, Astronomie als eigenständiges Pflichtfach einzuführen? Welche Inhalte hatte der Unterricht und welche Hilfsmittel standen dafür bereit? 

Der Eintritt von 3 Euro kommt wieder der Arbeit der Sternwarte zugute.

Sonntag, 22. November 2015

23. - 29. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Vollmond. Von den großen Planeten sind am Morgenhimmel Jupiter (Aufgang gegen 1:30 Uhr) , Mars (Aufgang ca. 3:00) und Venus (Aufgang ca. 4:00) zu finden. Die ISS ist bei nächtlichen Überflügen praktisch nicht zu beobachten.

Am Montag, den 23. November, geht die Sonne um 7:57 Uhr auf und um 16:25 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt nur noch 8 1/2 Stunden lang, der Winter naht mit großen Schritten. Um 17:20 Uhr kommt es in südsüdwestlicher Richtung in 26° Grad Höhe zu einem Iridiumflare von -4mag. An der Sternwarte Paderborn findet um 18:30 Uhr der zweite Teil des Kurs "Astronomie für Kinder" statt unter dem Thema "Planeten und Monde".

Am Dienstag, den 24. November, kommt es um 18:41 Uhr in südsüdöstlicher Richtung im Sternbild Fische in 37° Grad Höhe zu einem hellem Iridiumflare von -5mag.

Am Mittwoch, den 25. November, ist kurz vor Mitternacht, um 23:44 Uhr Vollmond. Der Mond geht also bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen unter.

Am Donnerstag, den 26. November, steht der Mond am Morgen westlich, am Abend östlich von Aldebaran, dem hellsten Stern des Stiers. In den USA kann eine Bedeckung beobachtet werden. Am Abend um 17:12 Uhr kommt es noch einmal in südsüdwestlicher Richtung in 23° Grad Höhe zu einem Iridiumflare von -3mag.

Am Freitag, den 27. November, können wir auf den Nordpol des Mondes schauen, da er wieder einmal maximale Libration in Breite zeigt.

Am Samstag, den 28. November, enden am frühen Morgen zwei Sternbedeckungen durch den Mond. Um 3:33 Uhr und um 7:00 Uhr tauchen am dunklen Mondrand zwei (allerdings mit 5,7mag bzw. 6,5mag) nicht sehr helle Sterne wieder auf. Um 17:09 Uhr gibt es einen Iridiumflare in Richtung Südsüdwest (Höhe 18° Grad, Helligkeit -4mag) und um 18:256 Uhr in Richtung Südsüdost (Höhe 36° Grad, Helligkeit -3,5mag).

Am Sonntag, den 29. November, dem Ersten Advent, kommt es am frühen Morgen zwischen 6:18 Uhr und 6:35 Uhr zu einer Bedeckung des Stern lambda in den Zwillingen (3,6mag). In Süddeutschland findet diese Bedeckung "streifend" statt. Am Abend zeigt der Mond maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nahe am Rand. Um 21:52 Uhr endet eine weitere Sternbedeckung, der Stern 1 Cancri (6,0mag)taucht am dunklen Mondrand wieder auf.

Freitag, 20. November 2015

20./21. November: Der Mond am Abendhimmel

*** Dieses Posting wurde am 22.November ergänzt und (leicht) überarbeitet *******

Zwischen den Wolken waren heute (Freitag, 20. November) Abend immer mal wieder kleine Lücken zu sehen. Dadurch konnte man einzelne Sterne erkennen und natürlich immer wieder den Mond. Inzwischen ist der Himmel wieder ziemlich zugezogen und im Regenradar kann man erkennen, dass neue Niederschlagsgebiete auf uns zu eilen.

Hier aber ein Foto vom Freitagabend:

Mond am 20. November um 20:51 Uhr
Der deutlich sichtbare Krater etwas oberhalb der Mitte heißt Kopernikus. Für mich einer der schönsten Mondkrater. Dies liegt sicherlich daran, das er noch wenig erodiert ist, also zu den jüngeren Kratern gehört. Er entstand vor ca. 800 Millionen Jahren. Schaut man sich diesen Krater mit einem etwas größeren Fernrohr an, kann man erkennen, dass er im inneren gleich mehrere Zentralberge besitzt. Vom Kraterrand bis zum Kraterboden beträgt der Höhenunterschied bis zu 3800 Meter. Gegenüber dem umgebenden, äußeren Plateau ist der Kraterrand jedoch nur ca. 900 Meter hoch.

Der Kraterrand war als Ziel für die Apollo 20 Mission ausgewählt worden, die jedoch leider aus finanziellen Gründen gestrichen wurde.

Am Samstag, den 21. November, konnte ich am späten Abend ein weiteres Mal den Mond durch Wolkenlücken  hindurch fotgrafieren. Deutlich erkennt man, wie der "Terminator" weiter gewandert ist, wie die Schattengrenze, bzw. die Grenze zwischen Nacht und Tag auf dem Mond sich von Kopernikus entfernt hat:

Der Mond am Samstag,den 21. November um 23:01 Uhr.



Sonntag, 15. November 2015

16. - 22. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

Der zunehmende Mond leuchtet am Abendhimmel. In dieser Woche kommt es zu vielen reizvollen Sternbedeckungen durch den Mond. Am Morgen lassen sich in dieser Woche immer noch gut die drei Planeten Jupiter, Mars und Venus beobachten. Außerdem kommt es zu morgendlichen Überflügen der ISS.

Am Montag, den 16. November, fliegt die ISS zwischen 6:12 Uhr und 6:18 Uhr fast genau durch den Zenit, also genau über unsere Stadt hinweg. Die Sonne geht um 7:45 Uhr auf und um 16:33 Uhr unter. Um 17:44 Uhr kommt es ziemlich genau im Süden (185° Grad Azimut) in 35° Grad Höhe zu einem mit -5mag sehr hellem Iridiumflare. Der zu 25% beleuchtete Mond geht um 20:50 Uhr unter, das Mare Crisium steht nah am Rand, er zeigt maximale Libration.

Am Dienstag, den 17. November, fliegt die ISS zwischen 6:54 Uhr und 7:01 Uhr in maximal 55° Grad Höhe über den Morgenhimmel entlang. Im Südosten fliegt sie dabei etwas oberhalb der Planeten Jupiter, Mars und Venus der aufgehenden Sonne entgegen. An fast gleicher Stelle wie gestern kommt es auch heute um 17:38 Uhr erneut zu einem Iridiumflare, dieser ist mit .2mag jedoch nicht mehr so hell wie gestern. Gegen 19:32 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung durch den Mond, bedeckt wird ein 6,5mag schwaches Sternchen, ein Fernglas ist für die Beobachtung erforderlich. Der Monduntergang erfolgt heute um 21:56 Uhr. Und der Kleinplanet Winchester (10,5mag) zieht heute vor dem Orionnebel (M42) durch.

Am Mittwoch, den 18. November, erfolgt der Überflug der ISS zwischen 6:03 Uhr und 6:07 Uhr in maximal 72° Grad Höhe über dem Horizont. Zwischen 19:45 Uhr und 20:15 Uhr können wir beobachten, wie der Stern 18 Aquarii (5,5mag) haarscharf an einer Bedeckung durch den Mond vorbei schrammt. Etwas nördlicher von uns, zum Beispiel in Bielefeld, kommt es bereits zu einer Bedeckung. Der Mond geht um 23:07 Uhr unter.

Am Donnerstag, den 19. November, erfolgt der Vorbeiflug der ISS zwischen 6:45 Uhr und 6:52 Uhr, mit nur noch maximal 35° Grad Höhe über dem Horizont fliegt sie heute auch schon deutlich unterhalb der hellen Planeten am Himmel entlang. Der Mond erreicht um 7:27 Uhr das Erste Viertel, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Er ist schon vor Sonnenuntergang am Himmel zu sehen, sein Untergang erfolgt erst nach Mitternacht um 0:21 Uhr. Um18:39 Uhr kommt es zu einer Bedeckung eines 6,1mag hellen Sternes und um 20:56 Uhr zu der eines 7,1mag hellen Sternes durch den Mond.

Am Freitag, den 20. November, tritt die ISS kurz vor 5:54 Uhr zwischen den Zwillingen und dem kleinen Hund aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis ca. 5:58 Uhr dem Horizont im Südsten entgegen. Direkt danach um 6:00 Uhr kann man etwas unterhalb des Polarsterns einen mit -8mag sehr hellen Iridiumflare bewundern. Um 23:37 Uhr kommt es erneut zu einer Sternbedeckung (6,6mag), der auffallende Krater am Rande des beleuchteten Mondes ist übrigens der Krater Kopernikus, er hat einen Durchmesser von ca. 95 Kilometern.

Am Samstag, den 21. November, fliegt die ISS zwischen 6:36 Uhr und 6:40 Uhr in nur noch maximal 22° Grad Höhe tief über den Südhimmel entlang. Noch fast in der Dämmerung um 17:36 Uhr kommt es erneut zu einer Sternbedeckung (6,3mag) durch den Mond.

Am Sonntag, den 22. November, ist die ISS zwischen 5:44 Uhr und 5:48 Uhr tief im Südosten zu sehen.

Sonntag, 8. November 2015

9. - 15. November 2015: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, das helle Mondlicht stört also nicht bei der Himmelsbeobachtung. Am Morgen vor Sonnenaufgang kann am die Planetenkette von Jupiter (ganz oben), Mars und Venus (unten) im Südosten bewundert werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 9. November, ist in der Frühe vor Sonnenaufgang vielleicht ein letztes Mal vor Neumond tief im Osten unterhalb der Planetenkette noch einmal die nur noch zu 5 % beleuchtete Mondsichel zu sehen. Die ISS fliegt fast exakt um 6:00 Uhr sehr knapp unterhalb der Venus am Planetentrio vorüber.Die Sonne geht um 7:33 Uhr auf und um 16:44 Uhr unter, der helle Tag ist im Vergleich zur Vorwoche also schon wieder 25 Minuten kürzer geworden. An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus beginnt um 18:30 Uhr der erste Teil des Kurses "Astronomie für Kinder".

Am Dienstag, den 10. November, zeigt der veränderliche Stern Algol im Perseus um 22:17 Uhr ein Helligkeitsminimum. Am frühen Morgen fliegt die ISS zwischen 6:40 Uhr aus dem Orion aufsteigend  bis in maximal 60° Grad Höhe Richtung Osten, wo sie um 6:48 Uhr am Horizont verschwindet. Kurz nach Sonnenuntergang kommt es im Westnordwesten ganz in der Nähe des Sterns Arkturus (leider nur ca. 13° Grad über dem Horizont) gleich zu zwei hellen Iridiumflares, einen um 17:45 Uhr mit -3mag und einen weiteren um 17:54 Uhr mit -5mag.

Am Mittwoch, den 11. November, ist um 18:47 Uhr Neumond. Wer klare Sicht nach Osten hat kann am frühen Morgen zwischen 4 und 5 Uhr vielleicht sogar das Ost-Zodiakallicht beobachten.

Am Donnerstag, den 12. November, flieg die ISS zwischen 6:31 Uhr und 6:38 Uhr in maximal 80° Grad Höhe über unsere Stadt hinweg. Um 17:59 Uhr kommt es fast exakt im Süden in 38° Grad Höhe zu einem mit -8mag sehr hellem Iridiumflare. In der Nacht zum Freitag erreicht der Meteorstrom der Tauriden sein Maximum. Dieser Sternschnuppenstrom ist gewöhnlich nicht sehr auffällig,  in diesem Jahr wurden jedoch schon einige sehr helle Sternschnuppen beobachtet.

Am Freitag, den 13. November, steht am frühen Morgen die Venus nur 4' Bogenminuten nördlich des Sterns eta Virgo (4mag). Die ISS taucht um 5:40 Uhr im Sternbild Zwillinge aus dem Erdschatten auf und fliegt dann in maximal 65° Grad Höhe schnell dem Osten entgegen. Algol zeigt um 19:06 ein weitere Helligkeitsminimum. Und um 21:24 Uhr steht Kleinplanet Psyche (9.9mag) nur 13" Bogensekunden neben Kleinplanet May (14mag). May wird allerdings nur mit größeren Fernrohren sichtbar sein.

Am Samstag, den 14. November, fliegt die ISS zwischen 6:22 Uhr und 6:28 Uhr exakt über unsere Stadt hinweg. Am Abend ist der Mond wahrscheinlich das erste Mal nach Neumond wieder sichtbar. Er geht um 18:56 Uhr unter und ist am Abend zu 9 % beleuchtet. Da er wieder einmal maximale Libration in Breite zeigt, können wir seinen Südpol sehen.

Am Sonntag, den 15. November, ist die ISS am Morgen gleich zweimal gut zu sehen. Um 5:30 Uhr taucht sie etwas östlich des Zenits in 76° Grad Höhe aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell Richtung Osten zum Horizont, von 7:04 Uhr bis 7:12 Uhr überfliegt sie ein zweites Mal den Morgenhimmel, auch hier erreicht sie eine maximale Höhe von 76° Grad über dem Horizont. Der Mond, er steht im Sternbild Schütze, geht am Abend um 19:50 Uhr unter.




Samstag, 7. November 2015

9. November und mehr: "Astronomie für Kinder" an der Sternwarte in Schloß Neuhaus

Am Montag, den 9. November beginnt um 18:30 Uhr wieder der beliebte Kurs "Astronomie für Kinder", der sich an junge Menschen im Alter von 8 bis 14 Jahren richtet. Dieser Kurs findet 14-täglich statt, also am 9. November, 23. November, 7. Dezember und 21. Dezember. Durchgeführt wird er wieder von meiner Sternfreundnin Inka Haak.

Voranmeldung für diesen Kurs ist dringend empfohlen! Der Kursbeitrag beträgt 2 Euro pro Abend.

In der Ankündigung dazu auf der Seite der Sternwarte heisst es:

Eine leichtverständliche Einführungsreihe
in die phantastische Welt der Astronomie & Raumfahrt
zu vier verschiedenen Schwerpunktthemen.
 
Wie schon in den vergangenen Jahren lädt die Volkssternwarte Paderborn e.V. auch in diesem Spätherbst junge "Sternengucker" im Alter von etwa 8-14 Jahren ein, im Rahmen der vierteiligen Veranstaltungsreihe "Astronomie für Kinder" faszinierende Einblicke in die Welt der Astronomie und Raumfahrt zu erlangen. Die Leitung des leicht verständlichen Kurses liegt in den Händen von Inka Haak, die die Teilnehmer mittels moderner Computertechnik anschaulich auf gedankliche Reisen ins Universum entführt. Alle Veranstaltungen sind inhaltlich abgeschlossen und können somit auch einzeln besucht werden. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Nachdem die Menschen Jahrtausende lang staunend zum Himmel blickten und sich die beobachteten Phänomene nicht erklären konnten, sind wir heute in der Lage, uns ein präziseres Bild vom Universum zu machen. Seit mehreren Jahrzehnten reisen Menschen mit entsprechenden Raumfahrzeugen sogar selbst ins All. Den langen Weg von den ersten Schritten der Sternenkunde bis in die heutige Zeit beschreibt die erste Veranstaltung "Die Eroberung des Weltalls" am 9. November 2015. 

Am 23. November stehen "Planeten und Monde" auf dem Programm. Hier erfahren die jungen Sterngucker Einzelheiten über die neun Planeten unseres Sonnensystems und lernen die Sonderstellung der Erde kennen - denn nach heutigen Erkenntnissen ist sie der einzige bewohnte Planet. Doch wie sieht es auf fremden Planeten aus? Woher kommt etwa die rötliche Farbe des Mars oder wie sind die berühmten Ringe des Saturn entstanden? 

Ausgenommen unsere Erde wurde bislang erst ein anderer Himmelskörper von Menschen betreten - unser Mond. Ständig verändert er seine Phasengestalt und sorgt zuweilen dafür, dass es mitten am Tag während einer Sonnenfinsternis für kurze Zeit dunkel wird. Was es mit all diesen Phänomenen auf sich hat und welche Anstrengungen nötig waren, um erfolgreich zum Mond zu fliegen, behandelt der dritte Vortrag "Der Mond - unser kosmischer Nachbar" am 7. Dezember. 

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe heißt es am 21. Dezember "Sterne, Nebel und Schwarze Löcher". Am Himmel gibt es nicht nur verschiedene Arten von Sternen, sondern auch zahlreiche weitere Objekte, die größtenteils erst mit großen Fernrohren erkannt werden können. Doch was verbirgt sich genau hinter der Milchstraße oder den berühmten "Schwarzen Löchern" und woher stammen alle diese Erkenntnisse? 

 



Samstag, 31. Oktober 2015

2. - 8. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche kommt es am Morgenhimmel zu interessanten Begegnungen gleich dreier Planeten mit der abnehmenden Mondsichel, Jupiter, Venus und Mars sind beteiligt. Die ISS ist in dieser Woche bei nächtlichen Überflügen nicht zu beobachten.

Am Montag, den 2. November, geht die Sonne um 7:22 Uhr auf und um 16:43 Uhr unter. Der abnehmende Mond geht um 22:20 Uhr auf. Vorher, um 5:29 Uhr, gibt es wie in der vergangenen Woche noch einmal einen hellen Iridiumflare genau im Norden zu sehen. Um 17:05 Uhr gibt es in SSW in 32° Grad Höhe mit -7mag den hellsten Iridiumflare dieser Woche.


Am Dienstag, den 3. November, erreicht der Mond (exakt um 13:24 Uhr) das Letzte Viertel, er steht nachts im Sternbild Krebs. Um 7:25 Uhr gibt es genau im Norden in 72° Grad Höhe (also deutlich oberhalb des Polarsterns) einen sehr hellen Iridiumflare von -6mag.

Am Mittwoch, den 4. November, überholt am Morgen die Venus den Mars. der kleinste Abstand der beiden Planeten beträgt dabei nur 46' Bogenminuten, das ist etwa der eineinhalbfache Vollmonddurchmesser.

Am Donnerstag, den 5. November, kann man morgens mit einem Fernrohr oder gutem Fernglas beobachten, wie Jupiter nur 40'' Bogensekunden (!) entfernt an einem 7,6mag schwach leuchtendem Stern vorbeigeht. Das sieht dann fast so aus, als hätte Jupiter noch einen fünften Mond hinzubekommen. Bereits um 4:39 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum. Um 5:11 Uhr gibt es genau im Norden (in 30° Grad Höhe) einen mit -5mag sehr hellen Iridiumflare zu beobachten.

Am Freitag, den 6. November, geht die Venus nach ihrem Aufgang nur 16' Bogenminuten (halber Vollmonddurchmesser) am Stern beta Virginis (Jungfrau) mit 3,8mag vorüber. Die Mondsichel steht heute ca. 5° Grad westlich von Jupiter und ist nur noch zu 25% beleuchtet.

Am Samstag, den 7. November, steht am frühen Morgen die schmale Mondsichel (17% beleuchtet) dicht bei Mars und Venus, durch das "Erdlicht" hebt sich auch die "dunkle" Mondseite etwas vom Himmelshintergrund ab. In Rheda-Wiedenbrück gibt es heute die Veranstaltung "Sternenhimmel für Einsteiger".

Am Sonntag, den 8. November, zeigt um 1:28 Uhr der veränderliche Stern Algol ein erneutes Helligkeitsminimum. Heute früh geht Mars in nur 45' Bogenminuten Abstand an beta Vir vorüber. Der nur noch zu 11% beleuchtete Mond steht jetzt schon deutlich südlich von Mars und Venus und geht erst um ca. 4 Uhr auf.




Freitag, 30. Oktober 2015

7. November: Sternenhimmel-Mitmach-Vortrag in Rheda-Wiedenbrück

Am Samstag, den 7. November um 16 Uhr, hält mein Sternfreund Arnold Hoppe in der Volkshochschule im Stadthaus einen Vortrag unter dem Titel:

Mitmach-Vortrag: Astronomie für Einsteiger: Der Sternenhimmel über Rheda-Wiedenbrück

Im Ankündigungstext dazu heisst es:

Dieser Mitmach-Vortrag führt uns von der Mitte unseres Sonnensystems aus über unsere Nachbarplaneten Merkur, Venus und Mars hin zum Mond und zur Erde selbst. Der Hobbyastronom der Planetariumsgesellschaft OWL, Dipl. Ing. Arnold Hoppe zeigt darüber hinaus, wie alles zusammenhängt und beantwortet die Frage, warum unser Himmel blau und die Sonne gelb ist.
Weiter geht die planetarische Reise hin zu den Gasplaneten Jupiter und Saturn. Mit vielen Bildern und Informationen werden die Eigenheiten dieser Gasriesen herausgestellt.
Die gedankliche Exkursion setzt sich fort zu unserer Milchstraße und ihren Nachbargalaxien. Anschließend simuliert im Saal ein Computer-Planetariums-Programm auf einer Leinwand den aktuellen Sternenhimmel über Rheda-Wiedenbrück.
Das Auffinden der Sternbilder am Nachthimmel und die entsprechenden Erklärungen hierzu werden vermittelt. Einige mythologische Geschichten zum Sternbild Großer Bär oder zur Kassiopeia mit ihrer hübschen Tochter Andromeda dürften da natürlich nicht fehlen.
Wenn der Abendhimmel kaum Wolken hat, kann der Mond mit den Teleskopen und Feldstechern beobachtet werden.
Dies ist ein Vortrag, der nicht nur Kinder faszinieren wird. 


Hier noch ein paar wichtige Daten dazu:

Termin: Sa. 07.11.2015
Dauer:  16:00 - 18:00 Uhr
Dozent:  Arnold Hoppe

    VHS im Stadthaus, Luise-Hensel-Saal
    Kirchplatz 2
    33378 Rheda-Wiedenbrück

Kosten:  3,00€
Material:  Teleskop oder Feldstecher, wenn vorhanden

Donnerstag, 29. Oktober 2015

29. Oktober: Der Mond bedeckt die Hyaden und Aldebaran

****** ergänzt und aktualisiert am 30.10. um 07:10 Uhr (siehe unten) *********

Heute Abend zieht der Mond über den Sternhaufen der Hyaden hinweg, dabei kommt es zu mehreren Sternbedeckungen. Dieses Ereignis zu fotografieren ist jedoch nicht einfach, ist doch der Mond viel, viel heller als jeder einzelne Stern.

So sah es heute Abend nach Mondaufgang aus. Eigentlich sollte jetzt die Sternbedeckung von Theta Tauri beginnen. Dieser Stern hat zwei Komponenten, die 3,4 bzw. 3,8mag hell sind, also mit bloßem Auge (wenn man nicht zum Beispiel durch den Mond geblendet wird) durchaus sichtbar.

Mond hinter Wolken
Mein erstes Foto zeigt jedoch leider mehr Bedeckung durch Wolken... :-)

Das Bild entstand kurz vor 20 Uhr. Nach der tagesschau habe ich es noch einmal probiert. Um 20:24 Uhr bzw. 20:28 Uhr sollten die beiden Komponenten am dunklen Mondrand wieder erscheinen. Den "entscheidenden" Moment habe ich zunächst zu filmen versucht, leider ohne Erfolg. Vielleicht kann man einen Stern erkennen, ich denke aber, das ist eher Einbildung.

Um 20:38 Uhr entstand dann diese Foto:

Mond um 20:38 Uhr - kein Sternlein zu erkennen

Doch mit "harter" Bildbearbeitung lassen sich zwei Sterne erkennen:

Nach harter Bildbearbeitung tauchen die Komponenten von Theta Tauri auf
Die Bildbearbeitung habe ich mit dem Regler "Klarheit" (Lightroom/Camera Raw) durchgeführt, der den Kontrast im Mitteltonbereich des Bildes stark erhöht, für "normale" Fotos sicherlich nur manchmal empfehlenswert, hier ging es mir jedoch nur um eine Art "Beleg" für die Sternbedeckung.

Jetzt nähert sich der Mond dem hellsten Stern des Stiers, Aldebaran:

Mond und Aldebaran (links)

Bei Wikipedia findet man u.a. diese Information über Aldebaran: "Aldebaran ist ein Doppelsternsystem in etwa 67 Lichtjahren (20 Parsec) Entfernung. Der Hauptstern ist ein Roter Riese der Spektralklasse K5 und der Leuchtkraftklasse III. Er ist mit einer unregelmäßigen Periode bei einer Helligkeitsschwankung von 0,2 mag leicht veränderlich. Aldebaran hat die 2,5-fache Masse der Sonne, sein Durchmesser übersteigt den der Sonne jedoch um das nahezu 45-fache und er leuchtet 150-mal so hell wie diese."

Leider wird der Himmel immer dunstiger. Daumen drücken, damit es diesmal besser gelingt, die Bedeckung zu fotografieren.

Hurra! Die nachfolgenden Fotos zeigen, wie der Mond ich immer dichter zu Aldebaran hin bewegt:


Aldebaran beim Mond um 21:48:07

Aldebaran beim Mond um 21:51:17

Aldebaran beim Mond um 21:52:25

Foto von Mond um 21:52:55

Auf dem letzten Bild scheint mir der Stern schon verschwunden zu sein, das würde auch mit der für meinen Standort vorausberechneten Zeit übereinstimmen. Leider sind die Beobachtungsbedingungen in den letzten Minuten deutlich schlechter geworden, der Himmel ist jetzt richtig dunstig, man erkennt mit bloßem Auge so gut wie keine Sterne mehr. Ob sich das wieder ändert, wenn Aldebaran hinter dem Mond wieder auftauchen soll?

Und noch einmal Hurra! Der Dunst verzog sich wieder und der Austritt von Aldebaran am dunklen Mondrand war gut zu beobachten!

Aldebaran taucht am dunklen Mondrand rechts vom Mare Crisium wieder auf

Ich habe in meinem Videoversuch sogar das Auftauchend es Sterns hinbekommen:


Ich bitte das Wackeln meines Stativs zu entschuldigen! Nach 6 Sekunden sieht man zunächst einen Vogel vor dem Mond entlang fliegen, nach 21 Sekunden taucht - so gerade eben zu erkennen -  dann Aldebaran auf!

Am nächsten Morgen waren der Mond und Aldebaran übrigen schon wieder weit auseinander. In einer Stunde legt bewegt sich der Mond gegenüber den Sternen ungefähr eine Vollmondbreite weiter, das ist etwa ein halbes Grad. Das nächste Foto entstand fast 7Stunden nach der Bedeckung, der Abstand beträgt also mehr als 3° Grad:

Mond und Aldebaran am 30.10.2015 um 6:45 Uhr