Samstag, 18. Januar 2014

18. Januar: Zwei Iridiumflares

In meinem Blog erwähne ich immer wieder mal Iridiumflares. Wikipedia erklärt: "Als Iridium-Flare (zu deutsch Iridium-Flackern) wird eine helle Leuchterscheinung am Himmel bezeichnet, die durch Reflexion von Sonnenlicht an einem Iridium-Satelliten entsteht und ca. 5 bis 20 Sekunden andauert. Es handelt sich um die hellste Leuchterscheinung, die künstliche Himmelskörper am Nachthimmel verursachen; auch am Tag ist es möglich, Iridium-Flares zu beobachten."

 Heute Abend sollten drei Iridiumflares an fast gleicher Stelle am Himmel innerhalb von nur zehn Minuten zu sehen sein. Dies hatte die Webseite heavens-above vorausberechnet. Ich hatte die Hoffnung auf eine Beobachtung schon fast aufgegeben, zu dunstig war es gewesen, hohe Wolken ließen selbst die Sonne am späten Nachmittag kaum noch durchscheinen.

Doch als ich gegen 17:30 Uhr Jupiter entdeckte, keimte die Hoffnung wieder in mir auf. Vielleicht geht ja doch was. Also raus in den Garten, Kamera aufgebaut, gespannt auf die Uhr geschaut, und immer wieder den Himmel abgesucht. Doch Mist - gerade als der erste Iridiumflare auftauchen sollte, um 17:52 Uhr, wollte meine Kamera nicht auslösen. Dadurch nervös und hektisch geworden habe ich diesen Flare dann auch gar nicht gesehen. Lag dies wirklich nur an meinem Missgeschick? Oder war der Himmel doch zu bewölkt? Oder stimmten die Berechnungen nicht? Naja, es sollten ja noch zwei Flares folgen und mittlerweile waren auch ein paar Sterne am Himmel zu sehen.

Also Ruhe bewahren, jetzt ging der Fotoapparat ja wieder, und Hoffnung nicht fallen lassen. Und in der Tat: Pünktlich um 17:57 Uhr war der sehr helle Flare des Iridiumsatelliten 98 zu sehen. Der Satellit selbst war zu diesem Zeitpunkt von mir 1825 Kilometer entfernt, doch das von seinen Sonnensegeln reflektierte Licht strahlte bis zu -6mag hell.

Jetzt noch einmal fünf Minuten gewartet, und dann war auch der nächste Iridiumflare sehr gut zu erkennen. Iridium 18 leuchtete mit -3mag. Dieser Satellit war 1928 Kilometer entfernt.

Ich habe aus dem Foto des zweiten Flares einmal zwei kleine Ausschnitte herausgenommen und in das Bild des ersten Flares kopiert. Man erkennt, beide Flares lagen nur um gut ein Grad auseinander, genau wie berechnet. Erkennen kann man auch einen Stern genau über den beiden Flares. Dieser hat sich natürlich in den fünf Minuten Zeitunterschied auch bewegt. Die Blickrichtung war ja Westnordwest (288° Grad), da gehen die Sterne unter - und so hat sich auch dieser Stern dem Horizont genähert. Der Stern ist übrigens Albireo, ein sehr schöner Doppelstern im Sternbild Schwan. Da ich alle Fotos mit identischer Einstellung seitens der Kamera geschossen habe, kann man auch erkennen, das beim zweiten Foto die Dämmerung schon weiter fortgeschritten war und der Himmel dunkler geworden ist.

Doch hier jetzt endlich das Bild:

Iridiumflares am 18.1.2014 um 17:57 Uhr bzw. 18:02 Uhr. Canon 5DMarkII,  f=18mm, t=15sec, Bl. 4.0, ISO200



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